OECD Skills Outlook 2021: Bereichsübergreifende Fähigkeiten sind gefragt

03.08.2021, Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU
Nicht nur Kommunikations-, Organisations- und Teamfähigkeit, sondern auch Lernbereitschaft und Resilienz: danach suchen ArbeitgeberInnen.
Vor der Pandemie haben ArbeitnehmerInnen ca. fünf Stunden pro Woche mit informellem Lernen verbracht – nun sind es ca. dreieinhalb.
Bild: CC BY 2.0, Marco Verch, https://ccnull.de/foto/missing-puzzle-pieces-with-a-skills-text/1026596
Der kürzlich veröffentliche Skills Outlook Report der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gibt einen Überblick über aktuell besonders gefragte Skills in der Arbeitswelt. Zusätzlich zeigt der Bericht Statistiken in Bezug auf z.B. Weiterbildungsteilnahme und die Auswirkungen der Pandemie auf informelle und non-formale Lernprozesse. Für den Outlook-Bericht wurden Daten aus weiteren OECD-Studien, PIAAC oder Online-Stellenangeboten gesammelt.

Kommunikations-, Organisations- und Teamfähigkeiten als wichtige Skills

Die OECD berichtet, basierend auf der Analyse von Online-Stellenangeboten, dass unter ArbeitgeberInnen vor allem Kommunikationsfähigkeiten, Organisationstalent und Teamgeist am häufigsten gefragt sind. Aber auch kognitive Fähigkeiten, Problemlösefähigkeiten und digitale Kompetenzen sind von hoher Bedeutung. Weiterbildende Maßnahmen sollten, so der Bericht, die bereichsübergreifende Rolle der genannten Kompetenzen in den Fokus rücken, um ArbeitnehmerInnen für veränderte berufliche Rollen auszustatten.

Positive Einstellung gegenüber lebenslangem Lernen unterstützt bei Herausforderungen

Besonders aufgrund der Pandemie hat sich der Bedarf an Kompetenzen, die dabei helfen, mit Veränderungen umzugehen, gesteigert. Basiskompetenzen, Motivation, Lernbereitschaft und eine positive Einstellung gegenüber lebenslangem Lernen spielen somit laut Bericht eine wichtige Rolle, um mit sich ständig ändernden Arbeitsmarktverhältnissen und Lebensumständen umgehen zu können sowie Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Die OECD empfiehlt dafür, Lernende in den Mittelpunkt der Bildungsplanung zu stellen und Angebote inklusiv und flexibel zu gestalten.

Österreich: 51 % nehmen nicht an Erwachsenenbildung teil

Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass sich ca. 49 % der Menschen aus der Bevölkerung an Erwachsenenbildung beteiligen. Damit liegt Österreich im OECD-Durchschnitt. Der Anteil an ArbeitnehmerInnen, die einen Hochschulabschluss absolviert haben, ist unter den Personen, die nicht teilnehmen, um 22% geringer. Im OECD-Durschnitt ist die Kluft zwischen AkademikerInnen und Nicht-AkademikerInnen etwas größer und liegt bei 27%. Auch Personen, die aus einem akademischen familiären Umfeld stammen, nehmen eher an weiterbildenden Maßnahmen teil. Der Anteil an Frauen ist nur leicht höher (2%) als der Anteil an Männern.

Informelles Lernen ging durch Pandemie stark zurück

Vor der Corona-Krise verbrachten ArbeitnehmerInnen in Österreich im Schnitt 4,6 Stunden pro Woche mit informellem Lernen. Aufgrund der Pandemie ging die Stundenanzahl auf ca. dreieinhalb Stunden pro Woche zurück, was laut OECD u.a. auch damit zusammenhängt, dass ArbeitnehmerInnen aufgrund der Lockdowns vermehrt im Homeoffice arbeiteten. Ein leichter Rückgang zeigt sich auch bei non-formalen Lernprozessen.

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