Call: Demokratie im Lockdown? Politische Erwachsenenbildung in der Krise
Diese Fragen stellen Sonja Luksik von der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung und Stefan Vater vom Verband Österreichischer Volkshochschulen in der Ausgabe 45 des Magazin erwachsenenbildung.at zur Diskussion.
Bis zum 30. August 2021 können Beiträge eingereicht werden, die sich mit grundlegenden und bedrohten Bedingungen von Erwachsenenbildung als politischer Bildung befassen und erwachsenenbildnerische Ansätze und Angebote auf ihre Möglichkeiten zur Förderung der Demokratie in der Krise hin untersuchen. Erwünscht sind außerdem Beiträge zu durch COVID-19 aufgeworfene Fragestellungen für die politische Bildung. Der Call bietet hierfür zahlreiche Anknüpfungspunkte, wie die folgenden Fragestellungen zeigen werden.
Politische Erwachsenenbildung in Krisenzeiten
Nicht zuletzt bedingt durch COVID-19 verschwinden öffentliche Räume für demokratische Prozesse zusehends. So verlor auch die politische Erwachsenenbildung teilweise ihren Ort. Sie steckt damit selbst in einer Krise. Wie ist das "Krisenerleben" in der politischen Erwachsenenbildung? Wie geht es Bildungseinrichtungen, Akteur*innen oder Initiativen mit der Krise? Welche Auswirkungen haben COVID-19 und alle gesellschaftlichen Probleme, die die Pandemie verstärkt, auf Teilnehmende und Erwachsenenbildner*innen?
Demokratisches Bewusstsein stärken
Der Ausnahmezustand wurde für viele schon zum "neuen Normal" – auch in der Erwachsenenbildung. Kritische Auseinandersetzung mit der "Politik der Pandemie" kommt dabei manchmal zu kurz. Welche Aufgabe kommt der politischen Bildung in diesem Zusammenhang zu? Wie kann ein Bewusstsein für demokratische Grundrechte durch politische Bildung geschaffen werden? Bleibt aufgeklärte Bürger*innenschaft auch in Krisen-Zeiten das Ziel politischer Bildung?
Solidarität fördern und kritische Auseinandersetzung ermöglichen
In Zeiten der Krise braucht es gesellschaftliche Solidarität. Ist damit aber jede Kritik an der COVID-19-Politik unsolidarisch oder notwendig rechts und populistisch? Was wäre eine solidarische und demokratische Form der Kritik und was kann politische Bildung dazu beitragen? Inwiefern hat die politische Erwachsenenbildung sogar die Aufgabe Widerstand und Kritik gegenüber Pandemie-bedingter Regierungsformen zu fördern?
Transformation und Chancen nutzen
Die politische Erwachsenenbildung ist mit Stand Anfang März 2021 in Präsenz nicht möglich. Welche neuen Netzwerke, Räume und Beteiligungsmöglichkeiten politischer Erwachsenenbildung sind dadurch verschwunden und welche sind z.B. durch die Nutzung digitaler Technologien neu entstanden? Wo sind die Räume und Nicht-Räume kritischer politischer Bildung heute zu finden? Wer kann teilnehmen und wer bleibt zurück?
Einreichung und redaktioneller Ablauf
Beiträge können bis 30. August 2021 in den Rubriken Thema, Praxis, Kurz vorgestellt, Porträt und Rezension übermittelt werden. Die Redaktion empfiehlt vor einer Einreichung Kontakt mit magazin@erwachsenenbildung.at aufzunehmen, um sich über die geplante Einreichung mit der Redaktion und den HerausgeberInnen abzustimmen. Alle Einreichungen werden einem Review unterzogen und bei Aufnahme in die Ausgabe lektoriert. Die Veröffentlichung erfolgt im Februar 2022.
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