Anerkennen von Vielfalt: Neuer Lehrgang am bifeb
Wer sich mit Stärken und Schwächen anerkannt fühlt, kann sich entwickeln
Eine Grundqualität in Beziehungen ist die Anerkennung der Individualität der Person. Nur wenn ich anerkannt werde, wie ich bin, mit meinen Stärken und Schwächen, eröffnet sich in mir ein Potential, das mich in meiner Entwicklung vorantreibt, das mir Mut macht weiterzuarbeiten, weiterzudenken und weiterumzusetzen. Um dies wahrzunehmen braucht der Mensch eine soziale Umgebung, die ihm das erlebbar macht. Das soziale Umfeld kann den Menschen in seinem Handeln beflügeln oder, ohne dass es besondere Absichten gibt, gegenseitige Reaktionen auslösen, die Irritationen in der Beziehung zur Folge haben. Wir stellen uns die Frage: Wie können wir es im Umgang miteinander möglich machen, diese Irritationen und Konflikte zu erkennen und besprechbar zu machen?
Denn Anerkennung von Vielfalt braucht die aktive Auseinandersetzung mit identitätsrelevanten und damit bedeutungsvollen kulturellen Formen und Aspekten von Menschen.
Gegenseitige Anerkennung braucht Begegnung und Austausch
Anerkennung findet statt, wenn unterschiedliche Blickwinkel auf das (kulturelle) Leben der Menschen eröffnet werden. Dazu braucht es eine Beziehung, die auf "sicheren Beinen steht". Das heißt, es muss eine gesunde Vertrauensbildung zu Beginn des Kennenlernens stattfinden. Sich Kennenlernen heißt: Wir reden über unser Leben. Das Miteinanderreden dient dem Gemeinwohl. Gibt es diese Möglichkeit des Miteinander-in-Kontaktkommens, des Kennenlernens nicht, so wird es in allen Begegnungsprozessen hinderlich sein. Auf beiden Seiten im Austausch gilt: Ich bin so, weil mein Leben so verlaufen ist und weil ich das so in meiner Familienkultur gelernt habe. Im Arbeitsalltag handelt es sich oft um Kleinigkeiten, die, würden wir sie erkennen, uns unterstützen könnten, Probleme zu lösen. Doch wir sind überfordert. Überfordert aufgrund von Leistungsdruck und Schnelllebigkeit auf der einen Seite, von anerkannter Gleichberechtigung und anerkannter Unterschiedlichkeit auf der anderen Seite. Wir sind gefordert die Gesamtzusammenhänge zu erkennen bzw. zu verstehen und mehrperspektivische Sichtweisen zuzulassen.
Die Herausforderung besteht darin, Gleichberechtigung und Unterschiedlichkeit zu erlauben und den Versuch zu starten, Gemeinsamkeiten zu finden. Das Aussteigen aus alten Mustern und das Zulassen der Neugestaltung von Gedanken sowie deren Umsetzung erfordert viele Entwicklungsschritte und Überlegungen. In der Weiterbildung "Anerkennen von Vielfalt" begleiten wir Menschen in diesen Prozessen, die nicht nur persönlich, sondern auch für den Arbeitskontext bedeutsam sind.
AB HERBST 2019 am bifeb LEHRGANG - ANERKENNEN VON VIELFALT
Im 4- teiligen Lehrgang setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zusatzqualifikation "Anerkennen von Vielfalt" damit auseinander, wie es in der Gestaltung von Beziehungen besser gelingen kann, Individualität zu verstehen und Vielfalt anzuerkennen.
- Adressat_innen: Für alle die im Rahmen ihres beruflichen, wie auch privaten Handelns mit der Gestaltung von Beziehungsprozessen befasst sind. (spartenunabhängig)
- Veranstalter: Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in Kooperation mit vaLeo-Psychomotorische Entwicklungsbegleitung GmbH
- Termine: 3.-5. Oktober 2019, 5 -7. Dezember 2019, 6.-8. Februar 2020, 24.-26. April 2020
- Lehrgangsgebühr: € 740,00
- Anmeldung: bis 19. September 2019
Text von Christa Schrammel (Pädagogische Beraterin, Supervisorin, Referentin; Lehrgangsleitung des Lehrgangs "Zusatzqualifikation Anerkennen von Vielfalt") und Michaela Steiner-Schätz (Erwachsenenbildnerin, Supervisorin und Coachin)
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