BFI Österreich übernimmt KEBÖ-Vorsitz

21.09.2018, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Turnusmäßig ging der alle zwei Jahre wechselnde Vorsitz in der KEBÖ am 19. September 2018 auf das BFI Österreich über.
VertreterInnen der KEBÖ-Verbände auf der KEBÖ-Jahrestagung 2018
Grafik: Alle Rechte vorbehalten, KEBÖ/APA-Fotoservice/Hörmandinger, auf erwachsenenbildung.at

Vorsitzführung im Rotationsprinzip

Auf der KEBÖ-Jahrestagung 2018 übergab Mag. Alice Fleischer vom WIFI Österreich nach zwei Jahren planmäßig den Vorsitz an Dr. Michael Sturm, den Geschäftsführer des BFI Österreich. Der neue KEBÖ-Vorsitzende der Periode 2018-2020 hat bereits einschlägige Erfahrung mit KEBÖ-Vorsitzführungen – zuletzt 2008-2010.

 

Was ist die KEBÖ?

Die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) vertritt die Interessen der gemeinnützigen österreichischen Erwachsenenbildung. Sie setzt sich aus den zehn Dachverbänden der bundesweit tätigen EB-Einrichtungen zusammen. Ein Leitungsausschuss dient als ständige Arbeitsplattform, er ist Handlungsorgan und ExpertInnengremium. Zusätzlich findet einmal jährlich eine Fachtagung statt. Die KEBÖ gibt es seit 1972. Sie ist auf Initiative der Erwachsenenbildungsverbände unter Mitwirkung des damaligen Unterrichtsministeriums entstanden.

 

Die KEBÖ-Verbände

Folgende Verbände sind Mitglied der KEBÖ:

  • Arbeitsgemeinschaft Bildungshäuser Österreich
  • Berufsförderungsinstitut Österreich
  • Büchereiverband Österreichs
  • Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich
  • Ländliches Fortbildungsinstitut
  • Ring Österreichischer Bildungswerke
  • Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich
  • Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung
  • Verband Österreichischer Volkshochschulen
  • Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich

 

Die Ziele der KEBÖ 2018-2020

Angesichts der aktuellen Herausforderungen umreißt Vorsitzender Sturm die Schwerpunkte der KEBÖ-Arbeit bis 2020 so:

  • bessere Absicherung der Erwachsenenbildung durch den Bund
  • mehr Durchlässigkeit und Transparenz im Bildungssystem
  • die Einbeziehung der Erwachsenenbildung in eine Digitalisierungsstrategie
  • Beiträge zu Demokratieentwicklung, Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt
  • Qualitätssicherung und weitere Professionalisierung der Erwachsenenbildung

 

Klares Bekenntnis zur Erwachsenenbildung ist gefragt

"Die Erwachsenenbildung ist ein wesentlicher Teil des österreichischen Bildungssystems. Dazu müssen sich die bundespolitisch Verantwortlichen bekennen, auch in finanzieller Hinsicht", stellt Sturm fest und fügt hinzu: "Soll lebensbegleitendes Lernen funktionieren, braucht es auch eine gestärkte Erwachsenenbildung." Die KEBÖ fordert daher

  • die gesetzliche Festschreibung der Bundeskompetenz für Erwachsenenbildung,
  • die eindeutige politische Verankerung des lebensbegleitenden Lernens,
  • die substanzielle Anhebung der Bundesmittel für die Erwachsenenbildung – auch zur Kofinanzierung von EU-Förderungen,
  • die langfristige Sicherstellung der Leistungsvereinbarungen mit einer jährlichen Valorisierung sowie
  • praktikable und finanzierbare abgabenrechtliche Rahmenbedingungen für nebenberuflich Lehrende, um den Wissenstransfer aus der Praxis in die Weiterbildung bestmöglich gewährleisten zu können.

 

Nicht formale Bildung sichtbar machen

Die KEBÖ setzt sich besonders für die Aufwertung nicht formaler Bildung ein. Deshalb unterstützt sie die Zuordnung informell und nonformal erworbener Kompetenzen in den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) und bringt ihre jahrzehntelange Erfahrung in die Umsetzung der österreichischen Validierungsstrategie ein. "Letztlich ist es nicht entscheidend, wo und wie Kompetenzen erworben wurden, sondern dass man sie hat", ist der KEBÖ-Vorsitzende Sturm überzeugt. Darum wünscht sich die KEBÖ von der Politik eine baldige Anerkennung von nicht formal erlangten Qualifikationen und den Aufbau von Validierungsstellen, an die sich die Erwachsenen zu individuellen Kompetenzfeststellungen wenden können.

 

Aktuelle KEBÖ-Statistik

Die KEBÖ veröffentlicht jedes Jahr bildungsstatistische Kennzahlen ihrer Mitgliedsverbände. Das sind die wichtigsten Zahlen für 2017:

  • 6 200 Standorte
  • 87 600 MitarbeiterInnen
  • 233 000 Bildungsveranstaltungen
  • 4,2 Mio. Teilnahmen
  • 6 Mio. Unterrichtseinheiten
  • 785 000 BenutzerInnen öffentlicher Bibliotheken

Von der Zahl der Teilnahmen her ist die Erwachsenenbildung der weitaus größte Sektor des österreichischen Bildungssystems.

Weitere Informationen:
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