Neue Ausgabe der Büchereiperspektiven: Kreativwerkstatt Bibliothek

14.10.2016, Text: Katharina Portugal, Büchereiverband Österreichs, Redaktion: Lucia Paar, Redaktion/CONEDU
Etwas selbst zu machen, anstatt es zu kaufen, ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Die Kreativität zieht aber nicht nur ins eigene Zuhause, sondern auch in die Bibliothek ein.
Die Bibliothek als Ort der Kreativität und des Schaffens
Bild: (C) BVÖ
Do it yourself - oder die Abkürzung DIY - kommt aus dem Englischen und meint "Mach es selbst". Eine Aufforderung hinter der mehr steckt, als diese drei Wörter vielleicht auf den ersten Blick verraten: Konventionellerweise wird DIY oft nur als Handarbeit verstanden. Und auch wenn das ein Teil davon ist, ist es inzwischen für viele mehr - eine ganze Bewegung. Für manche ist ein ökologisches Bewusstsein Grund dafür, ausgediente Materialien zu verwenden: Durch sogenanntes Upcycling entsteht etwas Neues mit dem Charme des Alten. Andere wollen die Kleidungsindustrie umgehen, und fertigen deshalb Taschen oder Kleidung selbst an. Dekoration oder Möbel werden selbst gemacht, um individuelle Produkte zu kreieren - Individualität, die ein Kauf nicht bieten kann. Genauso können auch eher technische Dinge selbst hergestellt werden - Bestandteile eines Computers können in 3D gedruckt werden, Drähte können so vernetzt werden, dass Zitronen Strom herstellen. 

 

Was all diese Projekte gemeinsam haben: Man muss aktiv werden und kreativ sein!

 

Kreativwerkstatt Bibliothek

 

Doch was hat das mit Bibliotheken zu tun? Für viele dieser Projekte braucht es Werkzeuge, die die Herstellung ermöglichen: Das können Nähmaschine, Handwerkzeug, aber auch 3D-Drucker oder Laserschneider sein. Abseits von der richtigen Ausstattung braucht man meistens aber auch Platz. Bibliotheken können zum Kommunikationsort und gesellschaftlichen Raum werden, wenn sie einen Platz und - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - Werkzeuge anbieten. Die Bibliothek wird zum zweiten Zuhause und zu einem Raum, der Kreativität zulässt und fördert.

 

Makerspace

 

Makerspace, oft auch Hackerspace oder Fablab genannt, bezeichnet im wörtlichen Sinne lediglich einen Ort des Machens. Und auch wenn es keine einheitliche Definition für Makerspace gibt, wird meist die digitale Produktion damit in Verbindung gebracht. Oft sind 3D-Drucker und Scanner, Laser- oder Vinylcutter, Hard- und Software Teil des Equipments eines Makerspace.

 

Besonders in den USA sind Makerspaces mittlerweile häufig Teil von Bibliotheken. Vorrangig in wissenschaftlichen Bibliotheken, aber auch in Öffentlichen Bibliotheken kommt dieser zwanglose Raum zum Einsatz, der sich dem Gestalten und Machen widmet. Durch "learning by doing" werden Erfahrungen gesammelt, spielerisch Wissen erlangt und unkonventionelle Problemlösungsstrategien geschult. Das alles findet abseits vom in Schulen gängigen Konkurrenzdruck statt - viel mehr steht ein gemeinsames Schaffen und teamorientiertes Arbeiten im Zentrum.

 

In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven sind Beiträge aus Österreich, aus den Nachbarländern, aber auch internationale Beispiele versammelt. Von Workshops, die aus Papier Neues schaffen über das Filmemachen von Jugendlichen bis hin zu einem 12.000 Quadratmeter umfassenden Makerspace in den USA: zur Anleitung, zur Inspiration und zur Animation, kreativ zu werden.

 

Büchereiperspektiven 3/2016: Kreativwerkstatt Bibliothek. Von Workshops bis zu Makerspaces

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