Finanzierung und Beteiligung in der Erwachsenen- und Weiterbildung 2009 bis 2018
Österreich im Vergleich
Lassnigg, Lorenz/Juen, Isabella/Vogtenhuber, Stefan (2024): Finanzierung und Beteiligung in der Erwachsenen- und Weiterbildung 2009 bis 2018. Österreich im Vergleich. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 51, 2024. Online: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-51. Zitierblock in Literaturverwaltungssystem übernehmen
Artikel als PDF herunterladendownloadDer Beitrag analysiert die Positionierung der beruflichen Weiterbildung in der Gesamtstruktur der österreichischen Erwachsenenbildung und nimmt internationale Vergleiche vor. Im Fokus steht, wie die Finanzierungshöhe und -quellen mit dem Umfang und der Intensität der Beteiligung sowie mit den zugrundeliegenden Motivationen der Teilnehmenden und den Hindernissen seitens der Unternehmen zusammenhängen. Zu den aus diesem Vergleich abgeleiteten Besonderheiten Österreichs zählt laut den Autor*innen eine Ausgabenstruktur mit besonders niedrigen staatlichen und besonders hohen Arbeitsmarktpolitik (AMP)-Ausbildungsausgaben (öffentlich) und besonders hohen Bevölkerungs- und niedrigen Unternehmensausgaben (privat). Zudem zeigt sich gegenüber den anderen Ländern eine Stagnation der niedrigen Staats- und hohen AMP-Ausbildungsausgaben sowie ein Zuwachs der bereits hohen Bevölkerungsausgaben. Weiters ergibt sich hinsichtlich soziodemografischer Merkmale eine ambivalente Kombination des „Matthäus-Prinzips“ (Wer hat, dem wird gegeben) mit kompensatorischen arbeitsmarktpolitischen Förderungen (Miteinbeziehung arbeitsloser und nicht-erwerbstätiger Teilnehmender), die in den Vergleichsländern nicht im gleichen Maß sichtbar ist. Die Autor*innen verweisen darauf, dass die LLL:2020-Strategie, die im Untersuchungszeitraum umgesetzt wurde, keine der beschriebenen Besonderheiten anstrebte. Sie fragen daher, wie die Ergebnisse bewertet werden können und wie damit politisch umzugehen ist. (Red.)
English Abstract
Funding and Participation in Adult and Continuing Education from 2009 to 2018. Austria in comparison
This article analyzes the positioning of continuing vocational training in the overall structure of Austrian adult education and makes international comparisons. It focuses on how the level and sources of funding are associated with the scope and intensity of
participation as well as the underlying motivations of the participants and the obstacles created by the companies. According to the authors, the comparison revealed that Austria features a cost structure with particularly low state and particularly high labour market policy educational spending (public) and particularly high individual and low company spending (private). In contrast to other countries, there appears to be stagnation in low state and high labour market policy educational spending and an increase in the already high individual spending. With regard to sociodemographic characteristics, an ambivalent combination of the Matthew effect (to him that hath shall be given) with compensatory labour market policy subsidies (inclusion of unemployed and not gainfully employed participants) that is not apparent to the same extent in the countries in the comparison. The authors refer to the LLL:2020 strategy implemented during the period of investigation, which does not aspire to any of the characteristics described. They ask how the findings should be evaluated and dealt with politically. (Ed.)chevron_leftZurück zum Inhaltsverzeichnis