
Catrin Opheys, Helmut Bremer
Proteste gegen die „Corona-Politik“ und das politische Feld
Die Notwendigkeit ungleichheitssensibler Zugänge in der politischen Erwachsenenbildung
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Opheys, Catrin/Bremer, Helmut (2022): Proteste gegen die „Corona-Politik“ und das politische Feld. Die Notwendigkeit ungleichheitssensibler Zugänge in der politischen Erwachsenenbildung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 46, 2022. Online: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-46.
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Die mit der Corona-Pandemie und den politischen Maßnahmen aufkommenden Protestbewegungen sind gesellschaftlich und medial in bestimmter Weise sichtbar geworden: Häufig werden sie als weltanschaulich „rechts-orientiert“, wissenschaftsfeindlich und irrational wahrgenommen und im Kontext von Verschwörungsmythen verortet. Eine solche Wahrnehmung hat auch Auswirkungen darauf, wie sich die politische Bildung zu den Protesten positioniert und diese in ihren Angeboten konzeptionell aufgreifen kann. Anknüpfend an diese Perspektiven nehmen die Autor*innen die heterogenen lebensweltspezifischen Motive für die Kritik an der „Corona-Politik“ in den Blick, indem sie die soziale Zusammensetzung der Protestbewegungen sowie gesundheitsbezogene Dispositionen auf der Basis aktueller Studien diskutieren. Sowohl der Umgang mit der Corona-Pandemie wie die Haltungen zur „Corona-Politik“ erfolgen, so die These, nicht willkürlich und ad-hoc, sondern beruhen auf realen (politischen) Erfahrungen sowie einer spezifischen, von sozialer Ungleichheit geprägten Alltagspraxis, die auch mit dem Gesundheitsverständnis zusammenhängt. Angelehnt an Bourdieus Theorie des politischen Feldes können in den Protesten milieuspezifische Formen der Beteiligung am Politischen gesehen werden, die auch Impulse für eine ungleichheitssensible politische Bildung geben. Diese sollte zwar einerseits „rote Linien“ in den Angeboten aushandeln, darf andererseits aber milieureflexive Zugänge nicht ignorieren.
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