Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Inken Heldt

Digitalisierung, Mediatisierung, Demokratie: Politische Medienbildung als Anliegen und Auftrag der Erwachsenenbildung

Heldt, Inken (2022): Digitalisierung, Mediatisierung, Demokratie: Politische Medienbildung als Anliegen und Auftrag der Erwachsenenbildung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 44-45. Online: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-44-45/.
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Die Digitalisierung ist in einem viel umfassenderen Sinne „politisch“ als gemeinhin bewusst – so lautet die Grundthese der Autorin. Denn: Das Politische der Digitalisierung erschöpft sich nicht in politikbezogenen Intentionen von in der digitalen Öffentlichkeit agierenden Personen, sondern ist grundlegend in die Funktionslogik und in die Funktionsbedingungen von digitalen Räumen eingeschrieben. So ist deren Konfiguration und Infrastruktur von vielfältigen Akteursinteressen durchzogen. Das hat weitreichende Folgen für die Inhalte und Ziele politischer Medienbildung, die bisher allerdings kaum Eingang in die Bildungspraxis gefunden haben. Eine zentrale Aufgabe wäre demnach die Bewusstmachung und kritische Befragung der für die Einzelnen meist unverfügbaren techno-sozialen Strukturen, die Menschen und das menschliche Zusammenleben unweigerlich prägen, indem Chancen (nicht) zugeteilt und Wissen sowie Relevanzsetzungen geordnet werden. Diese meist unsichtbaren Mechanismen müssen in den Blick geraten, um Menschen dazu zu befähigen, sich mit den der Digitalisierung inhärenten Machtverhältnissen auseinanderzusetzen. Damit sollen Bildungssubjekte dazu ermutigt werden, den digitalen Wandel aktiv und demokratiefreundlich zu gestalten. (Red.)

English Abstract

Digital Transformation, Mediatization, Democracy: Political media education as a concern and mission of adult education

The author’s basic thesis is that the digital transformation is “political” in a much more encompassing sense than generally considered. For the political aspect of the digital transformation is not exhausted in politics-related intentions by people acting in the digital public sphere but is a fundamental component of the functional logic and conditions of digital spaces. The interests of a variety of actors pervade their configuration and infrastructure. This has far-reaching consequences for the content and goals of political media education, which have hardly found their way into educational practice. One main task is to make people aware of the mostly inaccessible techno-social structures that inevitably leave a mark on them and how they live together and lead to a critical questioning of these structures by (not) allocating opportunities and ordering knowledge and relevance. These mostly invisible mechanisms must enter into view so that people are able to take a good look at the power relations inherent to the digital transformation. Thus, educational subjects should be encouraged to organize digital change actively and democratically. (Ed.)
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