Die Unterbrechung des Zeitregimes als Möglichkeit auf Bildung
Fridays for Future – mehr als ein (Schul-)Streik
Haselwanter, Martin (2020): Die Unterbrechung des Zeitregimes als Möglichkeit auf Bildung. Fridays for Future – mehr als ein (Schul-)Streik. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 41, 2020. Wien. Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/20-41/meb20-41.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Zitierblock in Literaturverwaltungssystem übernehmen
Artikel als PDF herunterladendownloadDie Schulstreiks der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ (FFF) werden oft vornehmlich als Bildungsverweigerung von Kindern und Jugendlichen wahrgenommen. Der Autor zeigt entgegen dieser Annahme, dass der Streik als Unterbrechung des formal-schulischen „Zeitregimes“ die Möglichkeit auf (Politische) Bildung durch das widerständige Handeln im Hier und Jetzt mit dem Ziel der gemeinsamen Gestaltung der Zukunft birgt. Aus erwachsenenbildnerischer Sicht lenkt FFF den Blick auf Lernen und Bildung in Sozialen Bewegungen sowie auf die Frage nach dem Generationenverhältnis. So kann der Schulstreik für Erwachsene als Anstoß für soziales Engagement wirken, wenn sie sich, inspiriert vom Schulstreik, für das Klima einsetzen und wenn dabei sogar von SchülerInnen gelernt wird. Gleichsam finden, mitunter auch durch die mediale Präsenz von FFF, Klimafragen wieder vermehrt Eingang in die verschiedenen Bereiche der Erwachsenenbildung. Ein aktuell verstärktes gesellschaftliches Problembewusstsein in puncto Klima könnte, so ein Fazit des Autors, darauf hindeuten, dass kollektive Bildungsprozesse – ausgehend von Sozialen Bewegungen wie FFF – stattgefunden haben. Damit werden (politische) Änderungen zumindest wahrscheinlicher. (Red.)
English Abstract
The Interruption of the Time Regime as an Educational Opportunity. Fridays for Future – more than a (school) strike
The school strikes of the climate protection movement „Fridays for Future“ (FFF) are often perceived to be a refusal of education by children and young people. Contrary to this assumption, the author shows how by interrupting the „time regime“ of formal schooling, the strike provides an opportunity for (political) education through oppositional action in the here and now with the goal of jointly creating the future. From the perspective of adult education, FFF shifts the focus to learning and education in social movements as well as the relationship between the generations. The school strike can serve as an impetus for adults to become socially involved if - inspired by the school strike - they become active for the climate and if they even learn from the schoolchildren. At the same time, climate questions are again finding their way into the different areas of adult education, sometimes through the presence of FFF in the media. One of the author‘s conclusions is that a currently stronger societal awareness of problems related to the climate could indicate that collective educational processes - based on social movements like FFF - have taken place. Thus (political) changes are becoming at least more probable. (Ed.)chevron_leftZurück zum Inhaltsverzeichnis