Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Julia Müllegger, Franz Kolland

Zwischen Beschleunigung und Entschleunigung – selbstbestimmte Zeit und selbstbestimmtes Lernen im Alter

Müllegger, Julia/Kolland, Franz (2020): Zwischen Beschleunigung und Entschleunigung – selbstbestimmte Zeit und selbstbestimmtes Lernen im Alter. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 41, 2020. Wien. Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/20-41/meb20-41.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Im Alter verändern sich Rollenverpflichtungen und Tätigkeitsfelder und damit die zeitliche Organisation und Strukturierung des Lebensalltags. Zudem haben Ältere im Allgemeinen einen veränderten Bezug zu Zukunft und Vergangenheit – vor allem das Bewusstsein der Endlichkeit des eigenen Daseins gewinnt an Bedeutung. Die Gesellschaft trägt – teils widersprüchliche – Erwartungen an die Zeitgestaltung der Älteren heran: Sie sollen sowohl aktiv altern als auch sich ausruhen von jahrzehntelanger Erwerbsarbeit – endlich Zeit zum Leben haben, während doch die Zeit davonzulaufen beginnt. Bildung in dieser Lebensphase darf, wie die AutorInnen des vorliegenden Beitrags ausführen, nicht als „Anti-Aging-Kur“ missverstanden werden, denn wenn bildungsaktive Ältere Zeit in Lernen und Bildung investieren, dann möchten sie diese Prozesse mitbestimmen und mitgestalten. Sie bevorzugen zeitgemäße, aktuelle und selbstbestimmte Inhalte, die einen persönlichen Nutzen aufweisen. Dabei wollen sie ihre eigene Expertise einbringen und interessieren sich für die Lebenserfahrung anderer. Ein wesentliches Ziel von Bildung für Ältere sollte daher die Unterstützung bei der Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung individueller Kompetenzen sein, damit der/die Einzelne an der temporeichen Weiterentwicklung aller Bereiche der Gesellschaft teilhaben

English Abstract

Between Acceleration and Slowing Down. Self-determined time and self-regulated learning and senior citizens

In later stages of life, obligations and fields of activity change along with the organization and structuring of time in everyday life. In addition, the relationship of older people to the future and the past generally changes – above all, they become more aware of their own mortality. Society has – in part contradictory – expectations of how older people organize their time: They should not only remain active as they age but also relax after decades of work – and finally have time to live just as time starts to slip away. As the authors of this article explain, education in this stage of life should not be misunderstood as an „anti-aging cure,“ for if educationally active senior citizens invest time in learning and education, then they want to have a voice in shaping these processes. They prefer up-to-date, current and self-directed content that has personal value to them. They want to bring in their own expertise and are interested in the life experiences of other people. A central goal of education for older people should be to support them in maintaining and advancing their individual competencies so that each individual can participate in the fast-paced development of all areas of society. (Ed.)
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