Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Antje Pabst

Flexibilisierte Beschäftigung und Bildungszeit – Chance oder Risiko?

Befunde einer qualitativen Studie zur Zeitarbeit

Pabst, Antje (2020): Flexibilisierte Beschäftigung und Bildungszeit – Chance oder Risiko? Befunde einer qualitativen Studie zur Zeitarbeit. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 41, 2020. Wien. Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/20-41/meb20-41.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Wie steht es um das Zeitempfinden, die Zeitressourcen und die Zeitsouveränität von Zeitarbeitskräften in Deutschland? Welche Möglichkeiten stehen ihnen im Rahmen eines atypischen, zeitlich fragmentierten Beschäftigungsverhältnisses offen, individuelle und berufliche Perspektiven zu entwickeln und diesen auch mithilfe von Aus- und Weiterbildung nachzugehen? Der vorliegende Beitrag beleuchtet das „Arbeiten auf Zeit“, eine prekäre Beschäftigungsform, die von ArbeitnehmerInnen ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität sowie ein ständiges Sich-Bereithalten verlangt und daher mit permanenter zeitlicher Unplanbarkeit einhergeht. So führt Zeitarbeit viel zu oft zu Dequalifizierungsprozessen und verkürzten beruflichen Handlungsmöglichkeiten. Mittels ausgewählter Befunde einer qualitativen Studie zur Zeitarbeit in Deutschland wird beleuchtet, wie sich durch gesellschaftliche und ökonomische Anforderungen sich verändernde zeitliche Strukturen und Zeitressourcen auf Lern- und Bildungsprozesse Erwachsener in Zeitarbeit auswirken. Eine der Schlussfolgerungen der Autorin: Derzeit fehlen in der Zeitarbeit dauerhafte und kalkulierbare Perspektiven in die Zukunft hinein, die Lern- und Bildungsprozesse zur Erweiterung zukünftiger Handlungs- und Denkmöglichkeiten für Zeitarbeitskräfte begünstigen. Der Prekarisierung von Beschäftigungsformen muss daher entgegengewirkt werden. (Red.)

English Abstract

Flexibilized Employment and Time for Education – Opportunity or Risk? Findings of a qualitative study on temporary work

What is the situation for temporary workers in Germany in terms of their perception of time, time resources and control over their own time? What opportunities are available as part of an atypical employment relationship with fragmented working hours so they can develop personal and professional prospects and also pursue them through training and continuing education? This article illuminates „temporary work,“ a precarious form of employment that demands great flexibility and mobility of its workers as well as their being constantly on call, which is accompanied by permanent unpredictability in terms of time. Temporary work much too often leads to processes of dequalification and limited professional opportunities for action. Based on selected findings from a qualitative study on temporary work in Germany, it is explained how changing time structures and time resources as a result of social and economic requirements impact processes of learning and education of adult temporary workers. One of the author‘s conclusions: At the moment, there is a lack of permanent and calculable prospects for the future that favor processes of learning and education that expand future opportunities for action and reflection for temporary workers. The increasing precarity of forms of employment must therefore be counteracted. (Ed.)
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