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Magazin erwachsenenbildung.at
Jan Niggemann

Einbildungsfern

Neutralitätszwang und Präventionsdogma: Zwei aktuelle Strategien gegen (kritische) Politische Bildung

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Niggemann, Jan (2020): Einbildungsfern. Neutralitätszwang und Präventionsdogma: Zwei aktuelle Strategien gegen (kritische) Politische Bildung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 39, 2020. Wien. Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/20-39/meb20-39.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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(Kritische) Politische Bildung ist integraler Bestandteil der Zivilgesellschaft. Sie erschafft Freiräume, in denen zweckfrei gelernt werden kann oder neue Formen demokratischen Zusammenlebens und des Umgangs mit sozialen Herausforderungen entworfen werden können. Sie befasst sich mit den Lernprozessen kritischer, mündiger BürgerInnen und fragt u.a., wem Angst und Bedrohungsszenarien für Dynamiken politischer Prozesse nützen. Der vorliegende Beitrag will (kritische) Politische Bildung stärker ins Zentrum einer demokratischen Politik stellen und skizziert hierfür jene Probleme, mit denen sie es derzeit zu tun hat: das „Neutralitätsgebot“ und das „Präventionsparadigma“. Beide sind, wie der Autor ausführt, Bestandteil einer Strategie, (kritische) Politische Bildung durch Maßnahmen der Überwachung, Denunziation und Isolierung zu schwächen und so an der Entdemokratisierung der Gesellschaft zu arbeiten. Wie kann dem begegnet werden? Der Autor schlägt vor, durch Selbstkritik und lernende Offenheit die Eckpfeiler einer transformativen Pädagogik zu bestimmen, die an der Ausarbeitung von pädagogischen und politischen Transformationsprozessen interessiert ist. Erforderlich sind hierfür Räume und Praxen (kritischer) Politischer Bildung, in denen Bildungsausschlüsse verarbeitet, abstraktes Begreifen gelernt wird und wo sich auf ein politisches Projekt und eine orientierende Utopie bezogen werden kann. Im Zentrum steht dabei die Kombination einer nichtelitären „einbildungsfernen“ Bildungsauffassung mit einer hierarchiesensiblen Bildungspraxis, die auf der sozialen Basis einer anderen Arbeitsteilung wächst. (Red.)
  1. Jan Niggemann


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