
Eva Ribarits, Gitta Stagl
Babylonische Sprachverwirrung als Plage und Gabe
oder: ohne Literarität keine Demokratie
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Ribarits, Eva/Stagl, Gitta (2017): Babylonische Sprachverwirrung als Plage und Gabe oder: Ohne Literarität keine Demokratie.
In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs.
Ausgabe 32, 2017. Wien.
Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/17-32/meb17-32.pdf.
Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt.
Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Ausgangspunkt des Textes sind die Begriffe Literarität und Öffentlichkeit und deren Bezug zur Demokratie. Die Autorinnen unterstreichen die Bedeutung von Literarität im digitalen Raum als dem global dominanten Raum schlechthin, der unsere öffentliche Welt prägt. Literarität verstehen sie als die globale Summe verschiedener Interpretationsweisen, die von verschiedenen Stimmen mit verschiedenen Augen und aus verschiedenen Perspektiven aufgegriffen, verarbeitet und weitergeleitet werden. Der öffentliche Raum ist ein durchmedialisierter Raum, voll von Zeichenwelten, die medial entschlüsselt werden müssen. Um dies zu bewältigen, braucht es die Kompetenz der Literarität. Die Autorinnen wörtlich: Literarität als Vermittlungswissenschaft vertritt keinen eigenen Gegenstandsbereich, sie ist mit keiner Disziplin ident, allerdings wird sie mit jeder Disziplin und mit jedem Feld „transportiert“, ob bewusst oder nicht, ob analysiert oder nicht, implizit oder explizit. Literarität ist überall, in jedem Bereich erlernbar. Gerade weil sie überall „gelernt“ werden kann, eignet sich Literarität zur Auseinandersetzung mit Übersetzungen von verschiedenen Vermittlungsebenen. Wieder einmal drängt sich die Gemeinsamkeit mit dem öffentlichen Raum auf – ob auf der Straße, im Amtsgebäude oder im Krankenhaus, überall werden direkt und indirekt Botschaften mitgeteilt und bestimmte Lesarten transportiert. Und so lassen sich beide, sowohl die öffentliche Vermittlung als auch das Lesen und Schreiben, als eingeschriebene Kulturtechniken der Vermittlung betrachten. Und weiter: In Zeiten von Fakes sagt uns das, dass man sich in den Techniken des Darstellens auskennen muss. Man muss die Mittel der literarischen und poetischen Überhöhung kennen, um Fakes und andere manipulative Techniken zu erkennen. (Red.)
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