Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Malte Ebner von Eschenbach

Doing Difference - Die Reflexion auf Unterscheidungen als Ansatz Politischer Erwachsenenbildung

Ebner von Eschenbach, Malte (2016): Doing Difference - Die Reflexion auf Unterscheidungen als Ansatz Politischer Erwachsenenbildung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 28, 2016. Wien. Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/16-28/meb16-28.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Ein Verständnis von Demokratie als „stets im Kommen oder im Werden“ schließt fort- und immerwährende Verhandlungsprozesse mit ein. Das Ausbleiben von Konflikten oder die Versuche des Einebnens und Nivellierens von Widersprüchen oder gar deren Negation sind dann Indizien der Gefährdung von Demokratisierung und gesamtgesellschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten. Der vorliegende Beitrag betont die Bedeutung von Widerständigkeit für Demokratisierung. Der vorgestellte Ansatz der Reflexion auf Unterscheidungen - un/doing difference - verabschiedet die stillschweigende Vorstellung, dass es vorab feststehende und gegebene Individuen oder Gruppen mit bestimmten Eigenschaften gibt, an die unterschiedliche Angebote und Interventionen gerichtet werden können. Es ist eine differenzsensible Heran­gehensweise, die latente Unterschiede aufgreift und ihnen im Handeln - im Sinne von Ungleichheiten - Bedeutung verleiht. Den Abschluss des Beitrages bilden vier Strategien im Kontext politischer Bildungsarbeit, um Pluralität und Kontingenz sichtbar zu machen: Pluralisierung und Konkurrenz ermöglichen; Löschung durch Nichtbeachten; ironische Entlarvung von Selbstverständlichkeitsannahmen; eingeführte Kategorien stehen lassen und zugleich Alternativen fördern. (Red.)

English Abstract

An understanding of democracy as "always coming or becoming" involves constant and perpetual negotiation processes. The absence of conflicts or the attempts to smooth out and level contradictions or even negate them are indicators of the threat to democratization and to opportunities for the development of society as a whole. This article stresses the significance of resistance for democratization. This approach to reflection on difference - un/doing difference - dismisses the implicit idea that there are established and preexisting individuals or groups with specific characteristics to whom the different course offerings and interventions can be directed. It is an approach that is sensitive to difference, one that takes up latent differences and gives them meaning through action in the sense of disparities. The article concludes by identifying four strategies for political education work that make plurality and contingency visible: allowing pluralization and competition; disregarding differnce; ironic exposing of assumed matters of course; abandoning established categories and at the same time promoting alternatives. (Ed.)
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