Da tut sich was: erster Educators‘ Day auf der Spielemesse in Essen
Bildung und Spiele
Wenig Verbindung gibt es allerdings bis dato zwischen der Brettspielindustrie und pädagogischen Bereichen, geschweige denn der Erwachsenenbildung. Deshalb wurde in diesem Jahr die breit gefächerte, internationale Plattform der SPIEL '19 genutzt, um jene zusammenzubringen, die Spielen und Spiele im Bildungskontext einsetzen oder dazu Forschung betreiben: der Educators' Day am Rande der Messe wartet mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Vernetzungsmöglichkeiten auf. Tenor: von einer Zusammenführung der isoliert durchgeführten Projekte, Studien und Einzelinitiativen würden alle profitieren – nicht zuletzt deshalb, weil ein sichtbares Interesse des Bildungsbereichs durchaus Einfluss auf Verlage der Brettspielbranche haben könnte (etwa was die redaktionelle Betreuung und Veröffentlichung von Lernspielen angeht).
Spielen ist das neue Lernen
„Do board games make people smarter?" - also: machen uns Brettspiele klüger? - fragt dazu eine am Educators' Day präsentierte Studie, deren Ergebnisse nahelegen: ja, möglicherweise, allerdings eher im Bereich der Kreativität als der Logik. Auch in den Praxisvorträgen wird mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen argumentiert: Spielen, so wird transportiert, ist das bessere Lernen.
Unter all die methodisch-didaktische Spiele-Euphorie mischen sich aber auch Stimmen, die nicht überhört werden dürfen: wesentlicher Erfolgsfaktor von Spielen sei das informelle, nicht zwingend zweckorientierte Lernen. In den Worten eines Vortragenden: „Be mindful. There's a lot to lose".
Über die SPIEL '19
An der weltweit größte Brettspielmesse nahmen 2019 rund 209.000 BesucherInnen an vier Tagen teil. 1.200 Verlage und Aussteller präsentierten insgesamt 1.400 Neuheiten. Begleitend wurde heuer erstmals ein Educators' Day durchgeführt.
- SPIEL-Messe
- Workshop: Was lernt man beim Spielen?
- "Ästhetische Erziehung" im Digitalzeitalter
Nr. 22, Magazin erwachsenenbildung.at
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