Berufliche Erwachsenen- und Weiterbildung für die Zukunft wappnen
Anregungen für den Umgang mit dem anhaltenden Strukturwandel
Lackinger, Franz-Josef (2024): Berufliche Erwachsenen- und Weiterbildung für die Zukunft wappnen. Anregungen für den Umgang mit dem anhaltenden Strukturwandel. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 51, 2024. Online: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-51. Zitierblock in Literaturverwaltungssystem übernehmen
Artikel als PDF herunterladendownloadBerufliche Erwachsenenbildung mit „Reparaturfunktion“ ist jener Bereich der österreichischen Erwachsenenbildung, der am ehesten öffentlich gefördert wird. Denn indem Arbeitsuchende staatlich geförderte Qualifizierungsmaßnahmen besuchen, sollen jene Branchen, die mit Personalmangel kämpfen, kompetente Mitarbeiter*innen erhalten. Sobald die Arbeitslosigkeit sinkt, reduzieren sich allerdings auch die finanziellen Mittel für die Qualifizierung. Erwachsenenbildungseinrichtungen können daher nur schwer planen. Eine Konsequenz daraus ist, dass sie sich kaum präventiv und gezielt mit aktuellen Entwicklungen wie Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz oder dem Klimawandel beschäftigen können. Der Autor, langjähriger Geschäftsführer des Berufsförderungsinstituts (BFI) Wien, plädiert dafür, berufliche Erwachsenenbildung nicht als Budgetbelastung, sondern als Investition mit breitgefächertem Wirkungsspektrum zu betrachten. Sie braucht eine von der Situation am Arbeitsmarkt unabhängige öffentliche Basisfinanzierung, die Planungssicherheit und damit zukunftsgerichtetes Handeln ermöglicht. Neben dem Staat sind auch die Unternehmen gefordert, Weiterbildungen zu fördern. Ein Best-Practice-Beispiel für die Zusammenarbeit von Unternehmen und Erwachsenenbildungseinrichtungen ist das Programm „Coders.Bay“ des BFI Wien, in welchem Unternehmen aktuell benötigte Kompetenzen deponieren. Eine diesem Kompetenzbedarf entsprechende und praxisnahe Ausrichtung des Bildungsangebots ermöglicht es dem BFI, Menschen für die konkreten Personalbedarfe der Unternehmen zu qualifizieren. (Red)
English Abstract
Preparing job-oriented adult education and continuing vocational training for the future.
Job-oriented adult education with a “repair function” is the area of Austrian adult education that is most likely to receive public financial support. For if jobseekers attend state-subsidized training programs, sectors with staff shortages should be able to recruit
competent employees. As soon as unemployment goes down, however, funding for training also decreases. As a result, it is difficult for adult education institutions to make plans. One consequence is that they are hardly able to respond in a preventive and targeted manner to current developments such as the digital transformation, artificial intelligence or climate change. The author, who has been Managing Director of BFI Vienna for many years, argues that job-oriented adult education should be viewed not as a strain on the budget but as an investment with a wide range of effects. It requires basic public funding independent of the situation on the job market to make planning security and thus futureoriented action possible. Along with the state, companies are also required to promote advanced training programs. A best practice example of cooperation between companies and adult education institutions is the BFI Vienna program Coders.Bay, through which companies can acquire all the skills they need. This practice-oriented matching of educational offerings to the skills required makes it possible for BFI to train people to meet the specific staffing needs of companies (Ed.)chevron_leftZurück zum Inhaltsverzeichnis