Weiterbildung, Gesellschaftsbild und Widersprüchlichkeiten in „Bildungsaufstiegen“
Bremer, Helmut/Teiwes-Kügler, Christel (2018): Weiterbildung, Gesellschaftsbild und Widersprüchlichkeiten
in „Bildungsaufstiegen“.
In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs.
Ausgabe 34, 2018. Wien.
Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/18-34/meb18-34.pdf.
Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt.
Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Zitierblock in Literaturverwaltungssystem übernehmen
Artikel als PDF herunterladendownload„Bildungsaufstiege“ im Sinne angestrebter Höherqualifi zierungen sind ganz unterschiedlich in
biographische Entwürfe und Erfahrungen eingebunden und können den Charakter der Abwehr
von Deklassierungsgefahren bzw. des Gewinns von gesellschaftlicher Respektabilität haben.
Diesen Befund gibt der vorliegende Beitrag anhand dreier exemplarisch ausgewählter Fallbeispiele.
In einer qualitativ-empirischen Studie (2012-2015) waren hierfür Teilnehmende längerfristiger
Weiterbildungen in verschiedenen Berufsfeldern befragt worden. Dabei stand die
Verknüpfung von Weiterbildungsteilnahme, biographischen Entwürfen und Gesellschaftsbildern
im Zentrum. Wesentliche Schlussfolgerung der beiden AutorInnen: „Ob sich das Aufstiegsversprechen
der Weiterbildung für die jeweils in den Kursen Verbliebenen einlösen lassen wird,
können wir nicht sagen. Aber in fast allen ausgewählten Gruppen hat Weiterbildung subjektiv
neue Lebensentwürfe und berufl iche Optionen eröffnet, was im Fall des Bildungserfolgs mit
einem Gewinn an Selbstbewusstsein und Handlungsfähigkeit einhergeht, sodass weitere Aufstiegswege
möglich erscheinen.“ Abschließend wird eine verstärkte Selbstrefl exion der Weiterbildungseinrichtungen
angemahnt, um nicht einseitig Personen zu privilegieren, die eine Disposition
für individuelle Leistungskonkurrenz und Durchsetzung mitbringen. Vielmehr gelte es
Konzepte zu entwickeln, die einem breiteren Spektrum sozialer Milieus die Möglichkeit zu
sozialer Mobilität und emanzipatorischer Weltverfügung eröffnen. (Red.)
English Abstract
Continuing Education, Image of Society and Contradictions in “Educational Advancement”
“Educational advancement” in the sense of aspiring for higher qualifications is integrated
quite differently into biographical data and experiences and can have the character of
avoiding the dangers of downward mobility and of gaining social respectability. This
finding is supported by three case studies provided in this article. A qualitative, empirical
study (2012–2015) surveyed participants in long-term continuing education programmes
in a variety of occupational areas. The focus was on the correlation between participation
in continuing education, biographical data and images of society. The main conclusion of
both authors: “Whether the promise of advancement in continuing education can be kept
for those remaining in the courses we cannot say. Yet in nearly all the groups selected,
continuing education has opened up subjectively new ways of life and professional
options, which in the case of educational achievement goes hand in hand with a gain in
self-confidence and the ability to act so that further advancement paths appear to be
possible.” Finally, increased self-reflection on the part of continuing education institutions
is urged so that persons who have a tendency to compete and assert themselves individually
are not privileged. Instead, concepts should be developed that open up the opportunity
for social mobility and the expansion of one’s perspective of the world to a broader
spectrum of social backgrounds. (Ed.)chevron_leftZurück zum Inhaltsverzeichnis