Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Verena Hofstätter

Mehrsprachigkeit in der Basisbildung

Prinzipien, Anregungen, Perspektiven

Hofstätter, Verena (2018): Mehrsprachigkeit in der Basisbildung. Prinzipien, Anregungen, Perspektiven. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 33, 2018. Wien. Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/18-33/meb18-33.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de)
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Der vorliegende Beitrag setzt sich mit dem Selbstverständnis der Basisbildung in Österreich aus der Perspektive der Mehrsprachigkeitsforschung auseinander und nimmt dabei eine migrations­pädagogische Perspektive ein. Diese fasst Mehrsprachigkeit nicht nur auf der Ebene der Sprachkompetenz, sondern bezieht auch soziale und gesellschaftliche Dimensionen von Sprache mit ein. Deutsch wird heute zunehmend zum sozialen Ausschlusskriterium instrumentalisiert, von dessen Beherrschung der Zugang zu Arbeit, Bildung oder gar die Chance auf ein Leben in Österreich abhängt. Im wissenschaftlichen Diskurs hingegen wird der positive Einfluss von Mehrsprachigkeit auf den Lernprozess immer stärker betont. Welche Bedeutung kommt nun der Mehrsprachigkeit in der Basisbildung tatsächlich zu? Hat diese überhaupt Platz in den vorwiegend in der Mehrheitssprache Deutsch angebotenen Basisbildungsangeboten? Der Beitrag geht diesen und weiteren Fragen mittels einer systematischen und kritischen Lektüre der „Prinzipien und Richtlinien für Basisbildungsangebote“ auf den Grund und bietet eine Zusammenschau von Materialien und Methoden zur Umsetzung der sog. „Mehrsprachigkeitsbildung“. Deren leitende Prämisse ist das Wissen um die Macht von Sprache und Mehrsprachigkeit; ihr Ziel ist es, den Lernenden Wege zu ermöglichen, in ihre eigene Sprachlichkeit – und damit ihre individuelle sprachliche Handlungsmacht – zu investieren. (Red.)

English Abstract

This article examines the self-conception of basic education in Austria from the perspective of plurilingualism research and takes the point of view of migration education. It understands plurilingualism not only at the level of language competence but also factors in social and societal dimensions of language. Today German is being exploited more and more as a social exclusion criterion on which access to work, education or a chance at life in Austria all depend. In academic discourse, on the other hand, the positive influence of plurilingualism on the process of learning is increasingly stressed. What significance does plurilingualism actually have in basic education? Is there any space for it in basic education courses, which are predominantly offered in German, the language of the majority? The article gets to the bottom of these and other questions based on a systematic and critical reading of “Prinzipien und Richtlinien für Basisbildungsangebote” (Principles and Guidelines for Basic Education Offerings, 2017). In addition, the article provides a survey of materials and methods for cultivating plurilingualism in basic education courses. Its main premise is knowledge of the power of language and plurilingualism; its goal is to provide learners with ways to invest in their own linguisticality – and thus their individual language agency. (Ed.)
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