
Christian H. Stifter
Universität und Volksbildung. Anmerkungen zu einem spannungsreichen Verhältnis
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Stifter, Christian H. (2016): Universität und Volksbildung. Anmerkungen zu einem spannungsreichen Verhältnis. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 27, 2016. Wien. Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/16-27/meb16-27.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt.
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Ist die Universität ein Gegenpol zur Volksbildung? Der vorliegende Beitrag nähert sich dieser Frage, indem er das Verhältnis zwischen Universität und Volksbildung im historischen Verlauf beschreibt. Nachdem akademisches Wissen jahrhundertelang einer schmalen gesellschaftlichen Elite vorbehalten war, kam es in Österreich 1895 zu einer Öffnung der Universität. Wissenschaftliche Vorträge wurden nun auch für ein nicht-akademisches Laienpublikum angeboten; die Volksbildung brachte methodisch-didaktische Überlegungen und Forderungen hinsichtlich der Vortragsqualität ein. Bald entstand die erste "Volksuniversität" in Wien, die heutige Volkshochschule Ottakring, mit hochkarätigen Lehrkräften, einer guten Laborausstattung, offenen Lehr-Lernformen und demokratischen Mitgestaltungsmöglichkeiten. Nach einer Hochblüte der wissenschaftsorientierten Volksbildungspraxis in der Zwischenkriegszeit und der Vertreibung gesellschaftlicher Vernunft im NS-Regime haben sich die Rollenverhältnisse, Aufgabenbereiche und Herausforderungen von Universität und Erwachsenenbildung stark verändert: Die Erwachsenenbildung hat sich von ihrem einstigen Fokus auf profunde Wissenschaftsvermittlung und Laienforschung entfernt; die Wissenschaft wird immer komplexer und weniger nachvollziehbar. Das Verhältnis und der Transfer zwischen Wissenschaft und Erwachsenenbildung sollten unter den heutigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wieder enger werden, so das Resümee des Autors. (Red.)
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