Community Education: Thema der Erwachsenenbildung

08.04.2013, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Die nationale LLL-Strategie, eine Tagung in der kommenden Woche und die nächste Magazin-Ausgabe zeigen, dass Community Education an Bedeutung gewinnt.
Community Education als gemeinwesenorientiertes Lernen gewinnt in der Bildungspolitik -und Praxis derzeit neue Aufmerksamkeit. Die nationale Strategie zum lebensbegleitenden Lernen fordert in einer von zehn Aktionslinien die Verstärkung von Community-Education-Ansätzen. Das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung lädt am 16. April zu einer Tagung ein, um diese Ansätze zu diskutieren und zu verbreiten. Auch das Magazin erwachsenenbildung.at widmet sich in seiner nächsten Ausgabe (Juni 2013) diesem Thema.

Community Education für Inklusion, Empowerment und Demokratisierung
Community Education unterstützt Gemeinden bzw. Communities, ihre konkreten Problemlagen durch gemeinsames Handeln und gemeinwesenorientiertes Lernen zu bewältigen. Dabei werden Prinzipien wie Empowerment, Partizipation, Inklusion, Selbstbestimmung und Kooperation verknüpft. Ein zentrales Anliegen von Community Education ist gesellschaftliche Teilhabe und Selbstermächtigung (als demokratisches Prinzip). Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen sei ein kontinuierlicher Lernprozess; und Gemeinwesenarbeit insofern eng mit Lernen und Erwachsenenbildung verknüpft, sind sich Wolfgang Kellner vom Ring Österreichischer Bildungswerke, Christian Kloyber vom Bundesinstitut für Erwachsenenbildung und Stefan Vater vom Verband Österreichischer Volkshochschulen einig - alle drei Teil der Steuerungsgruppe und Vortragende der Tagung.

Lernorte der Community Education
Der Lern- und Bildungsbegriff im Kontext der Community Education und Gemeinwesenarbeit ist ein sehr breiter, so gewinnt vor allem auch die informelle Bildung an Bedeutung. Einrichtungen bekommen nicht nur die Aufgabe, Lernorte bereit zu stellen und zu gestalten, sondern auch Strukturen und Know-How zur Verfügung zu stellen, die bzw. das die Menschen in den Communities für sich nutzen können.

Verstärkung von Community Education ist Teil der LLL-Strategie
Der Ansatz der Community Education erfährt in Österreich aktuell eine Bestärkung durch seine Verankerung in der Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich (LLL: 2020, Aktionslinie 6). Die  im Strategiepapier formulierte Vision lautet, dass Bildung von allen relevanten Institutionen auf lokaler und regionaler Ebene gemeinsam mit Vereinen, dem Arbeitsmarktservice und den Menschen vor Ort getragen und als sinnstiftender, partizipativer Prozess erlebbar gemacht werden soll. Um dies zu erreichen, wurden im Strategiepapier verschiedene Ziele formuliert. Darunter die Koordination und Vernetzung verschiedener (Bildungs-)Einrichtungen und Organisationen einer Region, um maßgeschneiderte und partizipative Bildungsangebote zu erstellen und zu gestalten.

Tagung diskutiert Community Education und vernetzt AkteurInnen
Welche Strukturen braucht es, um Community Education gut umsetzen zu können? Diese Frage ist eines der Haupthemen einer Tagung am 16. April 2013 in Wien. Die Tagung gibt einen Überblick über Inhalte, Methoden und Praxis der Community Education - auf internationaler und nationaler Ebene. Am Podium diskutieren VertreterInnen des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, der Erwachsenenbildung, der Kommunal- und Regionalentwicklung sowie der Sozialen Arbeit über die Bedeutung der Aktionslinie "Community Education" in der österreichischen Strategie zum lebensbegleitenden Lernen (LLL:2020). Neben Impulsen und Diskussionen werden im Rahmen einer Postersession Good-Practice-Beispiele aus verschiedenen Bereichen präsentiert werden.

Gemeinwesenarbeit seit über 30 Jahren Thema der österreichischen Erwachsenenbildung
Die gemeinwesenorientierte Erwachsenenbildung hat in Österreich langjährige Tradition und wird im Rahmen der "Werkstätte Gemeinwesenarbeit" am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb) seit über 30 Jahren diskutiert. Über die Rolle, Aufgabe und Erfolg der Reihe Gemeinwesenarbeit (GWA) am und für das bifeb) wird im Rahmen der Tagung Christian Kloyber berichten. Stefan Vater wird einige in den letzten Jahren präsentierte Projekte, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht als Bildungsprojekte erscheinen in den Kontext der Erwachsenenbildung setzen. Wolfgang Kellner stellt die Arbeit der Erwachsenenbildungsorganisationen in den Mittelpunkt seines Statements.

Ab Juni online verfügbar: Meb-Ausgabe zu Community Education
Auch das Magazin erwachsenenbildung.at (Meb) beschäftigt sich in seiner nächsten Ausgabe mit Community Education. Neben nationalen und internationalen theoretischen Zugängen zum Konzept der Community Education und Gemeinwesenarbeit stellt sie eine Reihe von Projekten aus der Praxis vor. Die Ausgabe erscheint im Juni des Jahres und wird kostenlos und frei online verfügbar sein.
Weitere Informationen:


Die im Beitrag erwähnte Tagung wird vom Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung gemeinsam mit dem Ring Österreichischer Bildungswerke, dem Forum Katholischer Erwachsenenbildung, dem Verband Österreichischer Volkshochschulen, der ARGE Bildungshäuser, dem Regionalmanagement Österreich und der Lokalen Agenda 21, mit Unterstützung des BMUKK veranstaltet.