Die Bedeutung politischer Bildung in der "Postdemokratie"

23.11.2010, Text: Wilfried Hackl (seit 2016: Wilfried Frei), Redaktion/CONEDU
Aviso: Neue Ausgabe des MAGAZIN erwachsenenbildung.at erscheint Ende November.
Unter der Herausgeberschaft von Christian Kloyber (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung - bifeb) und Stefan Vater (Verband Österreichischer Volkshochschulen - VÖV) widmet sich die kommende Ausgabe des MAGAZIN erwachsenenbildung.at einer Fragestellung, die angesichts der zunehmenden Entdemokratisierung an Brisanz gewinnt: der Bedeutung politischer Bildung im Heute. Die 152 Seiten umfassende Ausgabe erscheint am 30. November online und parallel im Druck und wird kostenlos zum Download bereit stehen.

Ausgehöhlte Demokratie - postdemokratische Verhältnisse?
In seinem vielbeachteten Buch "Postdemokratie" schrieb Colin Crouch 2008, Demokratie setze voraus, „daß sich eine sehr große Zahl von Menschen lebhaft an ernsthaften politischen Debatten und an der Gestaltung der politischen Agenda beteiligt und nicht allein passiv auf die Meinungsumfragen antwortet; daß diese Menschen ein gewisses Maß an politischem Sachverstand mitbringen und sie sich mit den daraus folgenden politischen Ereignissen und Problemen beschäftigen". In der Postdemokratie würden diese Bedingungen nicht mehr erfüllt.

Dass „die Politik“ und „das Politische“ einer immer rasanteren Bedeutungsverschlechterung unterworfen sind, scheint niemanden mehr zu verwundern. Skandale und Korruption sind nur eine Realität, die den Begriff des Politischen von innen her aushöhlen. Politische Bildung und die europäische Variante von Citizenship Education sind diesem Prozess ausgesetzt, haben aber auch Antworten zu geben und Handlungsräume zu eröffnen.

Die Beiträge
Unter diesen Vorzeichen gehen die 13 Artikel und drei Rezensionen folgenden Fragen nach: Welche Bedeutung und welchen Stellenwert haben „politische Bildung“ und „Citizenship Education“ für die Erwachsenenbildung in Zeiten der Postdemokratie? Welche Rolle haben sie inne, welche Aufgaben und Ziele verfolgen sie bzw. sollten sie verfolgen? Wo und wie werden politische Erfahrungen gesammelt und wer sind die Akteurinnen und Akteure – die realen wie auch die verborgenen und ausgeschlossenen? Der Bogen der Beiträge spannt sich von Diskussionen der Begriffe Postdemokratie, Citizenship Education und Politische Bildung über kritische Analysen der mangelhaften Möglichkeiten zur politischen Partizipation bis hin zu Beschreibungen engagierter BürgerInnenschaft, wie z.B. im Netzwerk "Attac" oder in den sogenannten "Ladyfesten".

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