Neu im Magazin: Analyse, Bedarf und Good Practice beruflicher Weiterbildung
Fachkräftemangel, Klimakrise und Digitalisierung der Arbeitswelt: Zahlreiche gesellschaftliche Entwicklungen führen dazu, dass der Ruf nach Weiterbildung als „Reparaturmaßnahme“ immer lauter wird und die Menschen gefordert sind, ihre Kompetenzen ständig weiterzuentwickeln.
Was bedeutet das für die berufliche Weiterbildung? Die aktuelle Ausgabe des „Magazin erwachsenenbildung.at“ analysiert den Status quo der beruflichen Weiterbildung, ihren Entwicklungsbedarf sowie Beispiele guter Praxis.
Einblicke in die Ausgabe:
Bevölkerung zahlt viel für berufliche Weiterbildung
Der Beitrag „Finanzierung und Beteiligung in der Erwachsenen- und Weiterbildung 2009-2018“ analysiert die berufliche Weiterbildung in Österreich und stellt Vergleiche mit Schweden, Finnland, Deutschland und Schottland an. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wer wie viel für berufliche Weiterbildung ausgibt. Für Österreich zeigt sich: Die Bevölkerung zahlt mit 34% der Gesamtausgaben viel für berufliche Weiterbildung - in keinem der Vergleichsländer ist dieser Wert höher. Die Unternehmen tragen 29% der Ausgaben. Von staatlicher Seite ist der Anteil der Weiterbildungsausgaben (z.B. Weiterbildungsförderungen für Arbeitnehmer*innen) mit 9% gering, die staatlichen Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik (z.B. über das AMS) sind hingegen vergleichsweise hoch (28%).
Bedeutung von Kompetenzanerkennung nimmt zu
Dass die berufliche Weiterbildung neu gedacht werden muss, ist Thema des Beitrags „Neugestaltung der betrieblichen Weiterbildung in der digitalen Transformation“. Statt traditioneller Kurse und Seminare stehe der Kompetenzerwerb im Arbeitsprozess selbst im Mittelpunkt, heißt es darin. Denn in der betrieblichen Weiterbildung zeichne sich ein verstärkter Trend zum arbeitsintegrierten und informellen Lernen ab. Dies mache es notwendig, informell und nicht-formal erworbene Kompetenzen zu erfassen, einzuordnen und zu bewerten.
Beispiel „Coders.Bay“: Wie Unternehmen und Erwachsenenbildung kooperieren können
Berufliche Erwachsenenbildung sei für den Staat eine Investition, keine Budget-Belastung, heißt es im Beitrag „Berufliche Erwachsenen- und Weiterbildung für die Zukunft wappnen“. Neben dem Staat seien aber auch die Unternehmen gefordert, Weiterbildung zu fördern. Der Beitrag stellt das Programm „Coders.Bay“ des BFI Wien als Good-Practice-Beispiel für die Zusammenarbeit von Unternehmen und Erwachsenenbildungseinrichtungen vor. Unternehmen deponieren dort aktuell benötigte Kompetenzen. Das BFI richtet sein Bildungsangebot im Programm „Coders.Bay“ an diesem Kompetenzbedarf aus und gestaltet es praxisnah, um Personen für den konkreten Personalbedarf der Unternehmen zu qualifizieren.
50 Ausgaben des Magazin erwachsenenbildung.at: Einblicke und Ausblicke
Im November 2023 feierte das Magazin erwachsenenbildung.at (Meb) ihre 50. Ausgabe und lud zur Tagung am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb). Der Beitrag „50 Ausgaben Magazin erwachsenenbildung.at“ gibt Einblick in die Veranstaltung, in die Geschichte des Mediums und nennt Daten und Fakten. So beschäftigt sich beispielsweise einer der am häufigsten heruntergeladenen Artikel seit Bestehen des Magazins – passend zur aktuellen Ausgabe – auch mit der beruflichen Weiterbildung und der österreichischen Förderlandschaft.
Über die 51. Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at
Die 51. Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at mit dem Titel“ Berufliche Weiterbildung aus betrieblicher und außerbetrieblicher Perspektive. Chancen und Herausforderungen im Kontext von Krisen und Strukturwandel“ gibt es kostenfrei online. Herausgeber sind Kurt Schmid (Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft) und Philipp Schnell (Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung).
Weitere Beiträge der Ausgabe sind:
- Politische Bildung durch Romane
- Berufliche Weiterbildung in einer sich wandelnden Arbeitswelt
- Betriebliche Weiterbildungsaktivitäten in Österreich und in Europa im Jahr 2020
- Betriebliche Weiterbildung im Kontext sozialer Ungleichheit
- Berufliche Weiterbildungsverbände
- Das Fahrschulwesen: Herausforderungen, Anforderungsprofile und Kompetenzmodelle
- Volkshochschulen im Kontext beruflicher Weiterbildung
- Heavy Metal als (Frauen-)Beruf und Bildungsprozess
- Lernende in der betrieblichen Grundbildung. Zur Rekonstruktion der Gründe für Lernwiderstände und Lernen gering literalisierter Beschäftigter
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