Erwachsenenbildung maßgeblich für "Aktives Altern"

27.06.2011, Text: Bianca Friesenbichler u. Wilfried Hackl, Redaktion/CONEDU
Magazin erwachsenenbildung.at untersucht die Rolle der Erwachsenenbildung für gerechte Teilhabechancen und Lebensqualität im Alter.
Die aktuelle, dreizehnte Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at titelt "Erwachsenenbildung als Faktor aktiven Alters". Im Fokus steht die Frage, wie Erwachsenenbildung zur erfolgreichen Bewältigung der dritten und vierten Lebensphase beitragen kann. HerausgeberInnen sind Dagmar Heidecker (bifeb) und Arthur Schneeberger (ibw). Die Beiträge stammen von ausgewiesenen ExpertInnen wie Franz Kolland, Solveig Haring und Christine Mitterlechner. Das Magazin ist ab sofort kostenlos unter www.erwachsenenbildung.at/magazin downloadbar und auch als Druckversion zum Selbstkostenpreis von EUR 17,-- erhältlich.

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Lernen und Bildung wesentlich für gesellschaftliche Teilhabe Älterer
Mehr als ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung ist über 60 Jahre alt, die Lebenserwartung steigt kontinuierlich. Erwachsenenbildung spielt eine wesentliche Rolle für die Gestaltung eines "Aktiven Alterns", das durch die Teilhabe an gesellschaftlichen Entwicklungen, Selbstbestimmung und hohe Lebensqualität gekennzeichnet ist. Tatsache ist jedoch, dass die Teilnahme an organisierter Bildung mit steigendem Lebensalter abnimmt. Das Magazin, das sich als Fachmedium von ErwachsenenbildnerInnen für ErwachsenenbildnerInnen versteht, möchte deshalb Handlungsfelder für die Erwachsenenbildung aufzeigen und den Diskurs und die Vernetzung zum Thema anregen.

Ältere als Zielgruppe der Erwachsenenbildung bisher vernachlässigt
Die Ausgabe zeigt: Die Erwachsenenbildung hat sich bislang zu wenig mit dem Alter und dem Altern auseinander gesetzt. Ältere wurden undifferenziert als SeniorInnen angesprochen. Ältere Lernende befinden sich aber abhängig von Faktoren wie Geschlecht, Bildungsstand, Einkommen, Migrationshintergrund, Lebensraum usw. in höchst unterschiedlichen Lebenssituationen. Was sie eint, ist, dass sich die Nützlichkeit von Bildung in der Nacherwerbsphase nicht mehr über deren Verwertbarkeit am Arbeitsmarkt, sondern über die Anschlussfähigkeit von Erlerntem in der persönlichen Lebenswelt definiert.

Magazin bietet theoretischen Background und praktische Beispiele
Das Magazin zeigt die vielschichtigen Aspekte des Themas "Bildung und Alter(n)" auf: Eine Einführung in das Thema bieten Franz Kolland und Horst Siebert. Das positiv besetzte Leitbild des "aktiven Alter(n)s", das auch im "Europäischen Jahr für aktives Altern 2012" promoted werden wird, problematisiert Barbara Pichler. Im Anschluss zeigen Jana Wienberg und Judith Czepek "Ungleiche Teilhabechancen von der Wiege bis zur Bahre" auf. Mit den Rahmenbedingungen und Strukturen, die eine Bildungsteilnahme im Alter fördern, setzen sich Claudia Strobel, Bernhard Schmidt-Hertha und Dieter Gnahs sowie Jens Friebe und Katrin Hülsmann auseinander. Olaf Dörner, Peter Loos, Burkhard Schäffer und Christoph Wilke dokumentieren anhand der empirischen Analyse eines Fotos, wie problematisch erfahrungsgebundene, stereotype Altersbilder sein können. Mit didaktischen Grundsätzen des Lernens im Alter befasst sich Anita Brünner.

Fünf Beispiele aus der Bildungsarbeit mit Älteren regen zur Nachahmung an: Reinhard Ehgartner stellt Bibliotheken als Begleiter aktiven Alters vor, während Solveig Haring die Wichtigkeit der Vermittlung von Medien- und digitaler Kompetenz für ältere Frauen unterstreicht. Frederick Schulz stellt das innovative eLearning Projekt "LEA - Lernend Altern" für ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen vor. Manuela Vollmann beschreibt zwei Lehrgänge des abz*austria für arbeitslose Frauen über 45. Doris Bammer, Gert Lang und Almut Bachinger befassen sich mit der Weiterbildung von Fach- und Führungskräften von Diensten und Einrichtungen für ältere Menschen im Bereich Gesundheitsförderung. Ein Porträt des noch jungen Berufsbildes "Geragoge/Geragogin" sowie eine Vorstellung des 2009 gegründeten Berufsverbandes liefert Christine Mitterlehner.

Abgerundet wird die Ausgabe durch vier Buchrezensionen zum Thema. Weitere, über das Magazin hinausgehende Beiträge zum Themenkreis der Ausgabe wie ein Interview mit Elisabeth Hechl, seniorenpolitische Grundsatzabteilung des BMASK, stehen unter www.erwachsenenbildung.at/aktuell/nachrichten.php zur Verfügung (siehe "Weitere Informationen" am Seitenende).
 
Fachmedium, Online-Information und -Diskussion
Magazin erwachsenenbildung.at ist das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs der österreichischen Erwachsenenbildung. Es wird vom Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb), gemeinsam mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) dreimal jährlich herausgegeben. Alle eingereichten Artikel werden einem Review der Fachredaktion unterzogen, die mit ExpertInnen aus Wissenschaft, Praxis und Medien besetzt ist. Seit 2007 als Online-Magazin betrieben, erscheint das Magazin seit 2009 auch als gedruckte Publikation. Alle Artikel und Ausgaben des Magazin erwachsenenbildung.at sind im PDF-Format unter www.erwachsenenbildung.at/magazin kostenlos verfügbar. Die nächste Ausgabe des Magazins im November 2011 wird sich mit dem Nationalen Qualifikationsrahmen in Österreich (NQR) auseinandersetzen.
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