Erwachsenenbildung auf Reisen

19.05.2015, Text: Michaela Schneider, BFI Österreich
Weil Reisen bildet, bietet das BFI Oberösterreich neuerdings auch Bildungsreisen an.
Den Horizont erweitern – jetzt auch mit BFI-Bildungsreisen
Foto: BFI Österreich/© www.christofwagner.com
Neue Form der Wissensvermittlung
Zusätzlich zu den klassischen Aus- und Weiterbildungsformaten für Erwachsene hat das BFI Oberösterreich ab Herbst 2015 erstmals Bildungsreisen im Programm. Themenmäßig knüpfen die Reisen an BFI-Schwerpunkte an. Im Mittelpunkt stehen inhaltliche Inputs sowie der Austausch mit Gleichgesinnten. "Die meist drei- oder viertägigen Reisen liefern Denkanstöße, geben Einblick in die regionalen Gegebenheiten der Länder und sind eingebettet in eine angenehme Atmosphäre", erklärt Christoph Jungwirth, Geschäftsführer am BFI Oberösterreich. "Sie sind auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten, stehen aber natürlich allen offen." Kooperationspartner sind namhafte Reiseveranstalter.

 

Kultur, Natur, Kulinarik - im Zeichen von sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit
Die erste Reise führt auf den Westbalkan und nach Kroatien. Vom 4. bis zum 18. Oktober gilt es, regionale Produkte wie Wein, Olivenöl, Käse und Kastanien ebenso zu entdecken wie multikulturelles Flair und eine Reihe von Natur- und Kulturdenkmälern. Betriebsbesichtigungen samt Verkostung bei bäuerlichen KleinproduzentInnen, Wanderungen in Nationalparks und durch das Küstengebirge, der Besuch einer Schule für soziale Berufe, die Einkehr in Slow-Food-Restaurants und das Erkunden zahlreicher Sehenswürdigkeiten sind Teil des abwechslungsreichen Reiseverlaufs. Der Transport erfolgt klimaschonend mit Bahn und Bus. Außerdem liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit mit lokalen, meist kleinen Betrieben, damit die Menschen in der Region von der BFI-Reise profitieren.

 

Zu Besuch bei der Hamburger Fern-Hochschule
Unter den Destination findet sich auch Hamburg – nicht von ungefähr: Das BFI Oberösterreich führt in Kooperation mit der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) berufsbegleitende Studiengänge in Linz, Graz und Innsbruck durch. Daher haben HFH-Studierende und andere Interessierte vom 24. bis zum 27. Oktober die Möglichkeit, der Hamburger Zentrale einen Besuch abzustatten, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Außerdem können die TeilnehmerInnen HFH-MitarbeiterInnen, die sie von Telefonaten oder E-Mails kennen, einmal persönlich treffen. Die Hochschulleitung nimmt sich Zeit für eine Präsentation des Hauses und steht für Fragen zur Verfügung. Im Anschluss besucht die Reisegruppe Hamburger Unternehmen bzw. Organisationen. Dabei ist mehr über die Kooperation mit der Hamburger Fern-Hochschule und die derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen zu erfahren. Stadtbesichtigungen zu Wasser und zu Land sowie ein Kulturprogramm sind im Hamburg-Wochenende natürlich ebenfalls vorgesehen.

 

Inklusives Mainz
Im Fokus der Bildungsreise nach Mainz, vom 1. bis 4. Dezember 2015, steht die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen. Das Programm umfasst die Besichtigung von Integrationsbetrieben und -werkstätten sowie die Teilnahme an einer Fachtagung. Die Reisenden lernen die WFB Fertigung & Service kennen, eine Einrichtung, die Menschen mit Behinderung in den Bereichen Arbeit, Wohnen und Bildung unterstützt, begleitet und betreut und ihnen dadurch zu einem selbstbestimmten Leben verhilft. Ein weiterer Vor-Ort-Termin führt in die Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen. Neben der klassischen Werkstatt für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen bietet sie auch "unterstützte Beschäftigung" mit Leistungen der beruflichen Rehabilitation im unmittelbaren betrieblichen Umfeld an. Am internationalen Tag für Menschen mit Behinderungen, dem 3. Dezember, besucht die Reisegruppe in der Mainzer Akademie der Wissenschaften eine Fachtagung über inklusive Bildung. Ein Stadtrundgang und ein Kamingespräch mit dem Mainzer Oberbürgermeister stehen ebenso auf dem Plan. Passend zum Reisethema sind die Teilnehmenden im Hotel INNdependence, einem Vorzeige-Integrationsbetrieb, untergebracht.

 

Innovationen in der Schweizer Pflegeausbildung
Vom 4. bis 7. April 2016 geht es nach Bern. Der Studienbesuch gibt Gelegenheit, sich über die Berufsbildungssysteme der Schweiz und Österreichs auszutauschen und im Berner Bildungszentrum Pflege neue Lernformen und -methoden kennenzulernen sowie kompetenzorientiertes Lernen in der Praxis zu erleben. Dazu zählt etwa ein kompetenzorientierter Lehrplan samt kompetenzfördernden Methoden wie problembasiertes Lernen oder der "Lernbereich Training und Transfer (LTT)". Im Zentrum dieses curricular verankerten Lernbereichs steht das Vertiefen und praxisnahe Trainieren von manuellen und kommunikativen Fähigkeiten, z. B. mit SimulationspatientInnen oder Modellen. Die Zusammenarbeit mit der Universität Bern erlaubt überdies eine interprofessionelle Ausbildung. Auf dem Areal des Unispitals ist ein Skills Center für die Weiterbildung des Pflegepersonals eingerichtet. Dieser Lernort ist wie der Campus Berner Bildungszentrum Pflege mit dem LTT Teil des Besichtigungsprogramms.

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