PIAAC und AES zeigen: Viel zu tun in der Erwachsenenbildung

22.10.2013, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Der Verband Österreichischer Volkshochschulen nimmt Stellung zu den Ergebnissen zweier Studien: PIAAC ("PISA für Erwachsene") und Adult Education Survey.
Foto: (C) iStockphoto.com/Dominik Pabis
VÖV fordert längerfristige Strategie
Foto: (C) iStockphoto.com/Dominik Pabis
Der Verband Österreichischer Volkshochschulen, VÖV, nimmt zu den Ergebnissen zweier im Oktober 2013 präsentierten Studien Stellung: PIAAC und AES. Die AES liefert einen Überblick über die Lernaktivitäten der österreichischen Bevölkerung, PIAAC ist eine internationale Studie zur Untersuchung von allgemeinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Lesen, Rechnen, oder das Problemlösen mit Hilfe von Computern.

 

Teilnahme an Weiterbildung von mehreren Kriterien abhängig
Der AES zeigt beispielsweise, dass die Teilnahme an nicht-formaler Bildung gestiegen ist, von knapp 40% 2006/07 auf 45,5% 2011/12. Allerdings sind die Motivationen zur Weiterbildung unterschiedlich, so bilden sich niedrige Qualifizierte aus Angst um den Verlust des Jobs weiter, während höher Qualifizierte eine Verbesserung ihrer Karrieremöglichkeiten als Grund angeben. Nach wie vor ist das "Matthäus-Prinzip" wirksam: UniversitätsabsolventInnen bilden sich 3 x so oft weiter als PflichtschulabsolventInnen.

 

ÖsterreicherInnen im Mittelfeld, Lesekompetenz unterdurchschnittlich
Die Befunde der PIAAC beweisen, dass sich die Kompetenzen Erwachsener in Österreich im internationalen Vergleich im Mittelfeld bewegen. Gleichzeitig wird aufgezeigt, dass die Kompetenzunterschiede je nach Alter, Geschlecht, Bildungsstand sowie Lebens- und Arbeitssituation sehr groß sind. PIAAC hat ergeben, dass Erwachsene in Österreich eine überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit in Mathematik bringen, eine durchschnittliche Leistung im Problemlösen haben und eine unterdurchschnittliche Lesekompetenz aufweisen.

 

VÖV für langfristige, österreichweite Strategie

"Es gibt besonders viel dort zu tun, wo Menschen unfreiwillig nicht weiterbildungsaktiv sind bzw. über nicht hinreichende Kompetenzen verfügen. Wir benötigten eine österreichweite, langfristige über eine Regierungsperiode hinausreichende, Strategie, die alle relevanten Stakeholder umfasst, um die Kompetenzen vieler Erwachsener nachhaltig zu verbessern", schlussfolgert Gerhard Bisovsky, Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, aus den Ergebnissen.

 

Volkshochschulangebot weiter ausbauen
"PIAAC und AES zeigen uns wieder einmal die Bedeutung der Erwachsenenbildung im Lebensbegleitenden Lernen", so Bisovsky. "Erwachsene haben ein Recht auf Weiterbildung, sie haben ein Recht, ihre Allgemeinbildung zu verbessern und zu vertiefen und durch Lernen im Leben und im Beruf Schritt für Schritt weiterzukommen. Die Volkshochschulen mit ihrem breiten Angebot sind ein guter und gern genützter Ort zur Weiterbildung und wir werden weiter daran arbeiten unser Angebot auszubauen und allen Menschen zugänglich zu machen", verspricht Bisovsky abschließend.

 

Quelle: Pressemitteilung des VÖV vom 16.10.2013 (redaktionell bearbeitet)

Weitere Informationen: