Ehrenamtlich in der Erwachsenenbildung tätig

24.08.2011, Text: Julia Goldgruber, Online-Redaktion
Über 3 Mio. österreichische BürgerInnen engagieren sich ehrenamtlich, davon über 174.000 Menschen in der EB. (Serie Ehrenamt, Teil 2)
"Gemeinsam aktiv" sein
Der Bildungssektor zählt zu den kleineren Betätigungsfeldern Ehrenamtlicher. Aber auch hier werden regelmäßig Tätigkeiten ehrenamtlich geleistet. Zu den ehrenamtlich Tätigen gehören vor allem SchülerInnen, Eltern oder auch Personen im Hochschulbereich und in der Erwachsenenbildung. Der "Bericht zum freiwilligen Engagement in Österreich" untersuchte Hindernisse für bestmögliche Rahmenbedingungen für eine breite Beteiligung. Ergebnis: Alle Bereiche der Freiwilligentätigkeit verfolgen die Förderung des Gemeinsinns - "gemeinsam aktiv" sein.

Ehrenamtliche in der österreichischen Erwachsenenbildung
174.000 Menschen engagieren sich in der österreichischen Erwachsenenbildung ehrenamtlich, viele davon in österreichischen Bibliotheken und in der katholischen Erwachsenenbildung sowie im Verband Österreichischer Volksbildungswerke. Die Einrichtungen der Erwachsenenbildung unterstützen die Freiwilligen: Beispielsweise der Büchereiverband Österreichs bietet für seine mehr als 8000 ehrenamtlichen BibliothekarInnen Fortbildungen, so der Geschäftsführer Gerald Leitner. Das Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich hat speziell für ehrenamtliche MitarbeiterInnen zwei Lehrgänge entwickelt, welche die Bereiche Bildungsgestaltung und Management abdecken, betonte Julia Teis, Zuständige für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.

Beweggründe von ehrenamtlich Tätigen
In einer Umfrage des Katholischen Bildungswerkes der Diözese Graz-Seckau gaben die meisten ehrenamtlichen ArbeiterInnen an, sich durch das freiwillige Engagement in die Pfarre einbringen zu können. Mehr als die Hälfte gehen ehrenamtlichen Tätigkeiten aufgrund von persönlichen, religiösen Motiven nach, fast genau so viele tun dies aufgrund des Kontaktes zu anderen Menschen. Viele Personen gaben an, ein Ehrenamt auszuführen, weil sie darum gebeten wurden, zu weiteren Gründen zählen die Wichtigkeit und das Interesse am Thema.

Vernetzung von ehrenamtlich Tätigen
IBM, eine Plattform für Technologie- und Geschäftsservices, fördert die weltweite Vernetzung ehrenamtlich Tätiger in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Kultur und Bildung. Mit der Erschaffung des freiwilligenweb.at, das als zentrale Informationsdrehscheibe agiert, wurde eines von vielen gesetzten Zielen in Österreich erreicht. Anton Hörting vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz beschreibt die Plattform als Vernetzungs- und Informationsmöglichkeit für freiwilliges Engagement, die "an Freiwilligentätigkeit interessierten Menschen eine wichtige Orientierungshilfe bietet." Das Freiwilligenweb sei nicht nur geschaffen, um Grundinformationen rund um das Thema Freiwilligentätigkeit darzustellen und zu vermitteln sondern auch, um raschen Kontakt zu lokalen, regionalen oder internationalen AnsprechpartnerInnen herzustellen. "Es ist ebenso ein wichtiges Instrument für Freiwilligenorganisationen über Veranstaltungen, Wettbewerbe und Projekte zu informieren", so Hörting im Interview.

Kriterien für mehr Qualität im Ehrenamt
Einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und -steigerung freiwilligen Engagements in Österreich bilden die im Auftrag des bmask einheitlich geschaffenen Kriterien für die Aus- und Fortbildung von Freiwilligen-KoordinatorInnen. Soziale Kompetenzen seien zu stärken, das Wissen über ein angestrebtes Einsatzgebiet zu vertiefen, die Zusammenarbeit in Teams zu verfestigen sowie die Motivation der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aufrechtzuerhalten, so das Redaktionskomitee des bmask.
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Serie Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011: