Neues Projekt zu Organisations- und Personalentwicklung in Bildungshäusern
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten brauchen Mitarbeitende in Bildungshäusern der Zukunft? Wie muss Führungskultur künftig aussehen?
Welche Werte und Haltungen müssen Führungskräfte und Mitarbeitende mitbringen? Welche Arbeitsformen werden gefragt sein? Wie können steigende Flexibilisierung und Individualisierung von Lernenden mit den geregelten Abläufen im Bildungshaus in Einklang gebracht werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das einjährige Erasmus+ Projekt „Future Skills – Kompetenzwandel im Bildungshaus der Zukunft“.
Worum geht’s? Das Projekt kurz erklärt
Die gegenwärtige Personalsituation wird als geprägt von Arbeits- und Fachkräftemangel, Umbrüchen in der Arbeitswelt (Stichwort „New Work“) und in den gesellschaftlichen Werten, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz etc. wahrgenommen. Hauptziel des Projektes ist daher die Analyse zukünftiger Anforderungen und Herausforderungen an die Personalentwicklung, die Führungs- und die Organisationskultur im Bildungshaus der Zukunft. Außerdem geht es um die Entwicklung möglicher Lösungen im Umgang damit. Hierbei stehen vor allem künftig notwendige Kompetenzen („Future Skills“) im Zentrum.
Mit Hilfe von Recherchearbeit, Fokusgruppen, Workshops und Exkursionen taucht das Projektteam in das Thema ein. So sollen einerseits die Bedürfnisse von Bildungshäusern, aber auch von Mitarbeitenden besser verstanden werden. Andererseits sollen durch den Blick über den Tellerrand der Erwachsenenbildung Inspirationen und Ideen gefunden werden, die dabei unterstützen sollen, das Bildungshaus als sinnstiftenden und modernen Arbeitsplatz (wieder) attraktiv zu machen bzw. zu erhalten.
Projektpartner*innen aus Deutschland und Österreich an Bord
Als "Lead Partner" und Initiatorin zeichnete sich die ARGE Bildungshäuser Österreich (ARGE BHÖ) hauptverantwortlich für das Projekt. Dank des gelebten Netzwerkgedankens der ARGE BHÖ waren Partner*innen schnell gefunden: Der Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum (D) sowie die SPES Zukunftsakademie (A) sind mit an Bord.
Kick-Off im Bildungshaus St. Magdalena mit Diskussion und Vernetzung rund um "Future Skills"
Mitte März 2024 fand das erste dreitägige Treffen des Projektteams im Bildungshaus St. Magdalena in Linz statt, das mit Input, Impulsen und neuen Ideen gefüllt war. Das abwechslungsreiche Programm regte zum intensiven Nachdenken und Reflektieren an.
Die Filmvorführung von „Die stille Revolution“ bot dabei den Einstieg in das Thema: In dem Kinofilm zum Kulturwandel in der Arbeitswelt wurde eine Vielzahl von Aspekten aufgegriffen, die Denkprozesse anstießen. Im Anschluss vertiefte man sich in das Thema mittels eines Hybrid-Workshops zum Thema „Future Skills“, an dem auch interessierte Leitungs- und Personalverantwortliche aus den österreichischen und deutschen Verbänden online teilnehmen konnten. Zusammen mit Referentin Verena Huber ging man den Fragen auf den Grund „Was sind Future Skills und wozu braucht man sie eigentlich“?
Schließlich rundete eine Exkursion in die Tabakfabrik Linz das Programm ab. Die Tabakfabrik ist Sitz von ca. 250 Organisationen und Unternehmen, der Raum-, Vernetzungs- und Rahmenbedingungen für branchenübergreifende Kooperationen bietet. Von der New Work Bewegung wird dieser Ort als Beispiel für dezentrale, flexible und selbstbestimmte Formen der Produktion und des Lebens angeführt. Hier konnte die Projektgruppe erleben, wie neue Arbeitsweisen in der Praxis umgesetzt werden. Während die Factory300, ein Co-Working-Space auf 3000 m2, zeigte, wie Lern- und Arbeitsraumkonzepte in Zukunft aussehen können, erhielt man bei Netural, einem Software-Dienstleister, Einblicke in dessen agile Arbeitsstrukturen, die das Team sehr beeindruckten.
Der Projektstart legte somit einen soliden Grundstein für die restliche Projektarbeit, über die weiterhin berichtet werden soll.
Ergebnisse werden veröffentlicht
Die Ergebnisse des Projektes werden im Winter 2024/2025 in einer Publikation veröffentlicht. Sie soll als Orientierungshilfe für innovative und kreative Lösungen in der Organisations- und Personalentwicklung von Bildungshäusern dienen. Interessant dürften die Erkenntnisse aber auch für andere Bildungseinrichtungen sein.
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