In Städten nehmen deutlich mehr Erwachsene an Bildung teil als am Land

23.02.2023, Text: Marion Kirbis, Redaktion/CONEDU
Der EU-Bildungsmonitor 2022 zeigt: Insgesamt nehmen in Österreich wieder gleich viele Erwachsene teil wie vor Corona, aber es gibt deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Wehende EU-Flaggen vor dem Berlaymont Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel, Belgien
Bis 2025 sollen 47% der Erwachsenen binnen zwölf Monaten Bildungsangebote in Anspruch genommen haben, so das EU-Ziel.
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Der von der Europäische Kommission veröffentlichte "Education and Training Monitor 2022" gibt einen Überblick über die Bildungsentwicklungen in den EU-Mitgliedstaaten. Im Bereich der Erwachsenenbildung schneidet Österreich überdurchschnittlich gut ab. Zwischen Städten und ländlichen Gegenden bestehen jedoch sehr große Ungleichheiten.

In Österreich nehmen wieder gleich viele Erwachsene an Weiterbildung teil wie vor Corona

In den European Education Area-Zielen der Europäischen Kommission wurde unter anderem der Steigerung der Teilnahmen an Erwachsenenbildung Priorität eingeräumt: Bis zum Jahr 2025 sollen mind. 47% der Erwachsenen (25 bis 64 Jahre) binnen  zwölf Monaten an Bildungsmaßnahmen teilgenommen haben. 2030 sollen es sogar 60% sein. Österreich hat sich laut seinem Länderbericht 62% als nationales Ziel gesetzt.

 

Ab 2022 werden in den EU-Mitgliedstaaten zur besseren Vergleichbarkeit Daten im Zeitraum von zwölf Monaten eingeholt. Davor wurde erhoben, wie viele Erwachsene in einem vierwöchigen Zeitraum bei Bildungsmaßnahmen mitgemacht haben: Wie im Rest von Europa sind die Teilnahmezahlen in Österreich während der Covid-19-Pandemie gesunken (10,8% im Jahr 2020). Seitdem stieg der österreichische Wert jedoch wieder. Mit 14,6% im Jahr 2021 hat Österreich wieder das Niveau vor Corona erreicht und liegt außerdem über dem EU-Durchschnitt von 10,8% im Jahr 2021.

Großes Stadt-Land-Gefälle in Österreich

Der Monitor zeigt weiters, dass in Europa auf dem Land weniger Menschen an Erwachsenenbildung teilnehmen als in Städten. EU-weit nahmen in Städten 13,6%, in Kleinstädten 9,8% und in ländlichen Gebieten 7,8% der Erwachsenen an Bildungsmaßnahmen teil (Mittelwert 10,8%).

 

In Österreich ist das Stadt-Land-Gefälle jedoch besonders deutlich. In ländlichen Gebieten sind die Teilnahmezahlen nur ca. halb so groß, wie in Städten: In Städten sind es 20,4%, in Kleinstädten 13,3% und in ländlichen Gebieten 10,7% (Mittelwert 14,6%). Laut dem österreichischen Länderbericht sollen Projekte für neue Denkansätze in der Basisbildung das Lernen in ländlichen Gebieten fördern. Ein Beispiel für solche Bestrebungen ist u.a. das Projekt "Basisbildung neu denken" (Laufzeit 2019-2021).

Über den Education and Training Monitor

Die EU hat sich zum gemeinsamen Aufbau krisenfesterer und inklusiverer Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung verschiedene EEA-Ziele für den Europäischen Bildungsraum (engl. European Education Area) gesetzt. Während der EU-weite ET-Monitor die statistischen Erhebungen aller Mitglieder vergleicht, befassen sich die Länderberichte mit der Lage in den jeweiligen Staaten.

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