Soziometrische Aufstellung: Kennenlernen und Positionieren im Raum
Die TeilnehmerInnen stellen sich nach bestimmten Merkmalen im Raum auf
Bei der soziometrischen Aufstellung legt der/die ModeratorIn bzw. TrainerIn bestimmte Kriterien fest, nach denen sich die TeilnehmerInnen im Raum aufstellen. Die TeilnehmerInnen können sich je nach Aufgabenstellung linear aufstellen (z.B. alphabetisch nach Vornamen), gruppiert (z.B. bei Ja/Nein-Fragen) oder auch über den ganzen Raum verteilt (z.B. bei Fragen nach der Herkunft). Um sich entsprechend zu positionieren, müssen sie miteinander sprechen und sich austauschen. So erfolgt ein erstes, ungezwungenes Kennenlernen.
Der/Die ModeratorIn kann die Aufstellungskriterien beliebig variieren
Der/Die ModeratorIn kann in der Aufgabenstellung kreativ sein. Beliebt ist die Aufstellung nach Namen in alphabetischer Reihenfolge. Dabei kann jede/r den Namen nennen, wie er/sie genannt werden möchte. Auch das Aufstellen nach Alter oder Geburtsmonat und -tag ist eine einfache Möglichkeit, die Kommunikation zwischen den TeilnehmerInnen anzuregen. Die Methode ermöglicht aber auch ein Hinführen zu Themen des Lehr-/Lernsettings. Ein Beispiel: Wenn das Thema eines Seminars die Vererbbarkeit von Bildungsabschlüssen ist, kann der/die ModeratorIn die Aufgabe stellen, dass die TeilnehmerInnen sich danach positionieren, ob zumindest ein Elternteil einen akademischen Abschluss hat oder nicht. Der/Die ModeratorIn leitet so direkt in das Thema ein und macht die Inhalte erfahrbar.
Genug Raum zur Verfügung stellen und nicht zu viele Aufgaben stellen
Damit die Methode wirkt und die TeilnehmerInnen aktiv bleiben, sollte der/die ModeratorIn nicht mehr als drei Aufgaben stellen. Das Durchführen der Methode dauert je nach Fragestellung 20 bis 30 Minuten. Der/Die ModeratorIn kann zwischen den einzelnen Aufstellungen außerdem Inhalte einbringen oder die TeilnehmerInnen zu ihrer Positionierung befragen. Wichtig ist, dass genügend Platz vorhanden ist, damit sich die TeilnehmerInnen bewegen können. Die Methode ist je nach verfügbarem Platz bei einer Gruppengröße von 10 bis 70 Personen einsetzbar.
Soziometrie nach Moreno: Der Ursprung der Soziometrischen Aufstellung
Die Soziometrie bzw. der Soziometrische Test geht auf Jakob L. Moreno (1889-1974) zurück. Mit diesem Verfahren wollte er die Stellung von Personen in einer Gruppe analysieren und so zur Selbsterkenntnis der eigenen Position in einer Gruppe beitragen. Häufig dient das Verfahren auch therapeutischen Zwecken, um beispielsweise eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Serie "Methoden der Erwachsenenbildung"
Die Serie "Methoden der Erwachsenenbildung" ist ein Service von und für Studierende und EinsteigerInnen in das Berufsfeld der Erwachsenenbildung. Im Rahmen der Serie stellen wir einzelne Lehr-Lernmethoden sowie ihre Varianten und Einsatzmöglichkeiten vor. Wir unterscheiden dabei, welche Funktion die jeweilige Methode im Lehr-Lernprozess hat, zum Beispiel Informieren, Motivieren usw. Alle Beiträge zur Serie finden Sie hier.
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