Neue Think Tanks für Europas Bildungsfragen
Für diese Arbeit bat Kommissar Tibor Navracic die rund 300 Anwesenden um Kooperation und Schlüssigkeit indem er mahnte: „Please, speak with one voice!“.
Sechs Gruppen und ein Querschnittsthema
Ähnlich wie in der vorigen Arbeitsperiode sind es auch diesmal sechs Arbeitsgruppen, die insgesamt vier Bildungssektoren und zwei übergreifende Inhalte abdecken werden.
Um die aktuellen Migrationsbewegungen zu berücksichtigen, soll das Thema Migration als Querschnittsmaterie in allen sechs Gruppen mitgeführt werden und Gegenstand spezieller Austauschtreffen sein.
Lernen für den Arbeitsplatz
Die Erwachsenenbildung ist in einer eigenen Gruppe vertreten und wird sich mit Lernen im Kontext der Erwerbsarbeit befassen. Die Gruppe wird - anders als der Schul- und Hochschulbereich - von der Generaldirektion für Beschäftigung, Soziales und Integration, Abteilung „Skills“, geleitet.
Das Mandat dieser Gruppe sieht vor, besonders für Erwachsene mit geringerem Qualifikationsstand neue Lösungen zu entwickeln. „Jeder Arbeitsplatz soll ein Ort des Lernens werden“, lautet die Devise. Eine erste Meinungsbildung in der Gruppe zeigte die dringendsten Schwerpunkte auf - nämlich Basisbildung, Kompetenzanerkennung und Fragen der Inklusion.
Bildung zum Schutz von Freiheit und Demokratie
Ganz neu implementiert wurde eine Arbeitsgruppe zur Förderung der Bürgerkompetenz und der gemeinsamen Werte von Freiheit, Respekt und Nichtdiskriminierung durch Bildung. Sie folgt der gemeinsamen Erklärung der BildungsministerInnen nach den Anschlägen von Paris 2015 und zielt auf Gewaltprävention, Antirassismus und Deradikalisierung.
Die Gruppe soll eng mit den anderen Arbeitsgruppen kooperieren und Empfehlungen dafür entwickeln, wie soziale und interkulturelle Kompetenzen und demokratische Werte auf allen Ebenen des Bildungssystems gefördert werden können.
Als sichtbare Outputs aller Gruppen werden voraussichtlich Kompendien mit Fallbeispielen und Politikempfehlungen entstehen.
„ET2020-Arbeitsgruppen“ in ihrer vierten Generation
Mit dem Auftaktmeeting im Februar wurde nun bereits die vierte Generation dieser Arbeitsgruppen etabliert. Die sogenannten „ET2020-Arbeitsgruppen“ sind seit 2009 tätig und bilden einen wesentlichen Bestandteil der Offenen Methode der Koordinierung. Die Methode dient der Abstimmung der Mitgliedsstaaten in jenen Bereichen, die – wie der Bildungsbereich – außerhalb des Primärrechts der Europäischen Union liegen, sodass die Union nur fördernd, unterstützend oder ergänzend eingreifen darf. In den Arbeitsgruppen sind jeweils alle Mitgliedsstaaten sowie Beitrittskandidaten und EFTA-Staaten und diverse Europäische Institutionen und Stakeholder vertreten.
- Mandate der neuen Arbeitsgruppen
- Offizielle Information der Europ. Kommission
- Arbeitsweltbasiertes Lernen und Basisbildung: Ansätze aus Österreich
Nachricht vom 18.01.2016
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