Neu: Lernergebnisorientierte Curricula der Weiterbildungsakademie (wba)

13.03.2013, Text: Katharina Pukl, Online-Redaktion
Die wba führt im siebten Jahr ihres Bestehens kompetenzorientierte Curricula ein. Studierende sollen wissen, was genau sie können müssen.
Mit 1.1.2013 trat das  neue, lernergebnisorientierte Curriculum der wba in Kraft. Die lernergebnisorientierten Curricula beschreiben die geforderten Kompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen detaillierter als bisher und messen den berufs- und tätigkeitsspezifischen Kompetenzen mehr Bedeutung bei.

"Studierende wissen, was sie können müssen"
Durch die konkrete Formulierung der Lernergebnisse "wissen die Studierenden genau, was sie können müssen", so Karin Reisinger, Leiterin der wba-Geschäftsstelle. Die Entwicklung der lernergebnisorientierten Curricula soll demnach zur Orientierung von wba-Studierenden und Bildungsinstitutionen über Kompetenzstandards beitragen. Damit arbeitet die wba dem europäischen Ziel zu, Bildungsabschlüsse transparent und vergleichbar zu machen sowie das allgemeine Kompetenzniveau zu heben. So sollen auch non-formal erworbene Kompetenzen sichtbar werden. Im Europäischen (EQR) sowie auch im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) werden Kompetenzen, Fähigkeiten und Kenntnisse ebenso als Lernergebnisse festgehalten.

Gegenüberstellung der bisherigen mit den neuen Curriculum


Stärkere Gewichtung berufspraktischer Kompetenzen
Die Debatte rund um den NQR war laut Reisinger ein wichtiger Auslöser für die Erstellung lernergebnisorientiert formulierter Curricula. Nun werden sowohl die erforderten Kompetenzen als auch die Lernergebnisse konkret beschrieben und dargestellt. Berufspraktische Kompetenzen erfahren eine stärkere Gewichtung, d.h. es wird mehr Praxis gefordert. "Dafür werden aber auch mehr ECTS vergeben", so Reisinger. Für die laut dem alten Curriculum erforderlichen 300 Praxisstunden wurden bisher sechs ECTS vergeben, das neue Curriculum verlangt einen Nachweis über die Erbringung von mindestens einem Jahr und 500 Stunden (zehn ECTS) erwachsenenbildungsrelevanter Tätigkeiten. Die für wba-Studierende verpflichtende Zertifizierungswerkstatt, in der die Kompetenzen der TeilnehmerInnen überprüft werden, wird ebenso höher bewertet.

Mehr ECTS für wba-Zertifikat und wba-Diplom
Insgesamt wird das Zertifikat, der erste von zwei möglichen wba-Abschlüssen, nach dem neuen Curriculum mit 60 ECTS und nicht mehr mit 30 ECTS bewertet. Das kommt einer enormen Aufwertung gleich. Auch das wba-Diplom, das im Anschluss an das Zertifikat mit Spezialisierung auf einen Schwerpunkt (Beratung, Bildungsmanagement, Lehren/Gruppenleitung/Training, Bibliothekswesen und Informationsmanagement) erworben werden kann, wird mit 60 ECTS bewertet. Die Schwerpunktkompetenz (z.B. didaktische Kompetenz für den Schwerpunkt Lehren/Gruppenleitung/Training) innerhalb des wba-Diploms wurde wesentlich höher gewichtet, die bisher verlangten sieben ECTS wurden auf 14 ECTS erhöht.

Für wba-Studierende kaum spürbarer Mehraufwand
Laut Reisinger wird die Absolvierung des wba-Zertifikates kaum spürbaren Mehraufwand ergeben, das wba-Diplom hingegen verlangt mehr Leistung. Laut den neuen Curricula wird die wba-Diplomarbeit nun mit doppelt so vielen ECTS (nämlich acht ECTS) bewertet. Bei Anmeldungen vor dem 1.1.2013 ist ein Abschluss nach dem alten Curriculum bis 31.12.2014 möglich, wba-Studierende dürfen jedoch auch auf das neue Curriculum umsteigen. Für Neuanmeldungen ab dem 1.1.2013 gilt automatisch das neue Curriculum. Die wba-AbsolventInnen schließen nach wie vor mit "Zertifizierte/r Erwachsenenbildner/in" und "Diplomierte/r Erwachsenenbildner/in" ab.
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