Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Lorenz Lassnigg, Stefan Vater

Editorial

Vater, Stefan/Lassnigg, Lorenz (2020): Editorial. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 39, 2020. Wien. Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/20-39/meb20-39.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
Zitierblock in Literaturverwaltungssystem übernehmen

Artikel als PDF herunterladen
Nachdem die Ressource Mensch und spezifische, überprüfbare Leistungen so wichtig geworden sind, wird zunehmend eine Rückbesinnung auf ein humanistisches Bildungsideal laut, das für die Entfaltung der persönlichen Fähigkeiten und Talente steht. Welche Bildung braucht es für gelebte Demokratie und Nachhaltigkeit? Kann der so gerne und nahezu selbstverständlich bemühte Humanismus hierfür auch ein Stolperstein sein? Was bedeuten Freiheitlichkeit und (Neo-)Liberalismus in diesem Zusammenhang? Die Beiträge der vorliegenden Ausgabe des „Magazin erwachsenenbildung.at“ setzen sich mit den Spannungen und Widersprüchen zwischen Humanismus, Demokratie und Freiheit auseinander und beziehen dabei Konzepte verschiedener (Vor-)DenkerInnen wie Humboldt, Schiller, Zweig, Arendt, Gutmann, Negt oder Spivak mit ein. Aufgezeigt werden zwei historische Bildungsansätze zur strategischen Lösung bestimmter Krisen: die „Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main“ (gegr. 1921) und aus Kanada das „Antigonish Movement“ (seit 1928). Darüber hinaus werden eine Genossenschaft vorgestellt, die Bildung für ein demokratisches, nachhaltiges und am Gemeinwohl orientiertes Geld- und Finanzsystem einsetzt, und ein Institut, das untersucht, wie der Erwerb digitaler Kompetenzen die Selbstbestimmung der Menschen stärken kann. Abgerundet wird die Ausgabe von persönlichen Erinnerungen und Schlussfolgerungen von seit Jahrzehnten im Feld der Erwachsenenbildung tätigen PraktikerInnen und TheoretikerInnen, die alle gemeinsam eines einmahnen: weniger zu analysieren und stattdessen mehr zu tun. (Red.)

English Abstract

Editorial

Since humans as a resource and specific, verifiable achievements have become so important, there are increasing calls for a return to a humanistic ideal of education that represents the development of personal skills and talents. What education is required for a democratic and sustainable way of life? Can humanism, which is so revered and almost as a matter of course, even be an obstacle here? What do liberty and (neo)liberalism mean in this context? The articles in the current issue of The Austrian Open Access Journal on Adult Education (Magazin erwachsenenbildung.at, Meb) explore the tensions and contradictions between humanism, democracy and freedom, incorporating concepts from visionaries and thinkers such as Humboldt, Schiller, Zweig, Arendt, Gutmann, Negt and Spivak. Two historical approaches to education that strategically resolved certain crises are presented: Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main (founded 1921) and the Canadian Antigonish Movement (since 1928). In addition, a cooperative is introduced that employs education in a democratic and sustainable monetary and financial system that is oriented to the public interest as well as an institute that investigates how the acquisition of digital competences can strengthen the self-determination of individuals. The issue finishes with personal recollections and conclusions from practitioners and theorists who have been active in the field of adult education for decades, all of whom demand one thing: analyse less and do more instead. (Ed.)
Zurück zum Inhaltsverzeichnis