Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Wilfried Frei (geb. Hackl)

Irgendwann ist genug

Ein Gespräch mit Karlheinz A. Geißler übers Zeitnehmen für die wichtigen Fragen des Lebens

Frei, Wilfried (2020): Irgendwann ist genug. Ein Gespräch mit Karlheinz A. Geißler übers Zeitnehmen für die wichtigen Fragen des Lebens. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 41, 2020. Wien. Online im Internet: https://erwachsenenbildung.at/magazin/20-41/meb20-41.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Noch nie gab es so eine Hochgeschwindigkeitsentschleunigung wie in der Pandemie. Der bekannte Zeitforscher, Autor und emeritierte Professor für Wirtschaftspädagogik Karlheinz A. Geißler beschreibt im Gespräch mit Wilfried Frei, welche kollektiven Lernprozesse wir im Umgang mit Zeitdynamiken wie jenen des „Coronajahres“ 2020 erleben. Gleichzeitige Entschleunigung und Beschleunigung lassen uns Erfahrungen machen, die zum Ausgangspunkt biografischer Lernprozesse in Hinblick auf unser Verhältnis zur Zeit werden können. Den Wegfall der zeitgebenden Institutionen im Lockdown deutet Geißler als Lerngelegenheit für einen selbstbestimmten Umgang mit Zeit. Die Endlichkeit des Menschen beschreibt er als Chance, vom Takt der Uhrzeit hin zu einem Rhythmus zu finden, in dem man den sukzessiven Verzicht einübt und ein Gespür für das Genug entwickelt, das unserer Gesellschaft so sehr fehlt. (Red.)

English Abstract

Enough is Enough. An interview with Karlheinz A. Geißler on taking time for the most important questions in life

Never has a slowdown occurred at such a high speed as during the pandemic. In an interview with Wilfried Frei, the renowned time researcher and author Professor Emeritus Karlheinz A. Geissler describes what collective learning processes we are experiencing in dealing with the dynamics of time such as those in „Corona Year“ 2020. Simultaneous slowing down and speeding up allows us to have experiences that can become point of departure for biographical learning processes with regard to our relationship to time. Geissler interprets the loss of institutions that structure time during lockdown as an opportunity for learning how to deal with time in a self-determined manner. He describes the finite nature of a human life as an opportunity for finding one‘s way from the pace of clock time to one‘s own rhythm by practicing gradual renunciation and developing a sense for when enough is enough, which our society is sorely lacking.
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