Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Andrea Widmann

Im Spannungsfeld von Konkurrenz, Selbstorganisation und Hierarchie

Ein Praxisbericht aus der Organisationsberatung

Widmann, Andrea (2017): Im Spannungsfeld von Konkurrenz, Selbstorganisation und Hierarchie. Ein Praxisbericht aus der Organisationsberatung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 32, 2017. Wien. Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/17-32/meb17-32.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Welche Mechanismen der staatlichen Regulierung, der Außensteuerung und der Konkurrenz bilden sich in Erwachsenenbildungseinrichtungen ab? Wie steht es um ihre Selbstorganisation und Selbststeuerung? Wie um die unterschiedlichen Erwartungen der Anspruchsgruppen? Der vorliegende Beitrag versucht aus dem Blickwinkel langjähriger Beratungspraxis im Bildungsbereich zu illustrieren, vor welchen Herausforderungen Erwachsenenbildungseinrichtungen konkret tagtäglich stehen: Beratungsprojekte werden oftmals durch politische Zielvorgaben angestoßen, zusätzlich verursachen unterschiedliche Steuerungsmechanismen Spannungen innerhalb der Bildungseinrichtungen. Die staatlichen Vorgaben sowie die Steuerungsimpulse sind dabei oftmals von der Annahme getragen, dass mehr Wettbewerb zu einer Verbesserung der Qualität und erhöhter Effizienz führt, was sich im New Public Management-Ansatz abbildet. Marktorientierte Ziele der Steigerung von Effizienz oder Qualität ebenso wie Innovationsziele oder bessere Verwertbarkeit auf Arbeitsmärkten, Fördermittelmärkten oder Reputationsmärkten schlagen sich in politischen Förderprogrammen nieder und erhöhen dadurch indirekt den Konkurrenzdruck unter den Erwachsenenbildungseinrichtungen. Wesentliche Schlussfolgerung der Autorin: Diese Spannungsfelder werden kaum benannt und brauchen deshalb eine gezielte Bearbeitung, zum Beispiel durch eine institutionelle Rollenklärung. Eine solche Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Anforderungen trägt dazu bei, dass Bildungseinrichtungen ein neues Selbstverständnis entwickeln und so politische Mitverantwortung übernehmen können. (Red.)

English Abstract

What mechanisms of government regulation, external control and competition are represented in adult education institutions? What about self-organization and self-monitoring? The different expectations of the stakeholders? From the vantage point of many years of practical experience in educational consulting, this article attempts to illustrate what the concrete challenges are that adult education institutions confront every day. Consulting projects are often initiated with political objectives, different control mechanisms also cause tensions within educational institutions. Government requirements and control measures often operate under the assumption that more competition leads to an improvement in quality and higher efficiency, which is reflected in the New Public Management approach. Market-oriented goals to increase efficiency or quality as well as innovation goals or better applicability on labour markets, funding markets or reputation markets find expression in political funding programmes and thereby indirectly increase the competitive pressure between adult education institutions. The main conclusion of the author: these areas of tension are hardly ever named and thus need to be dealt with specifically, for example through the clarification of institutional roles. Such an examination of the different requirements helps educational institutions to develop a new self-understanding and thus assume a share of the political responsibility. (Ed.)
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