Magazin erwachsenenbildung.at
Autor*innen: Jürgen Oelkers

Wandel von Öffentlichkeit und die Zukunft der öffentlichen Bildung

Oelkers, Jürgen (2017): Wandel von Öffentlichkeit und die Zukunft der öffentlichen Bildung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 32, 2017. Wien. Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/17-32/meb17-32.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Erschienen unter der Creative Commons Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de
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Ist das Verhältnis von Bildung und Öffentlichkeit einem Strukturwandel unterworfen? Gibt es sie noch, die öffentliche Bildung, die dem Zusammenleben in der Gesellschaft dient? Dies sind nur zwei der Fragen, denen sich Jürgen Oelkers in seinem Beitrag widmet, der auf einem Vortrag, gehalten im Juli 2016 an der Universität Lodz in Polen, basiert. Oelkers skizziert hierfür nicht nur, wie die großen Sozialen Bewegungen als „Öffentlichkeit“ der Intellektuellen entstanden sind, sondern auch, wie sich die politische Öffentlichkeit von der Elitenkommunikation zur Massendemokratie wandelte. Zentral für seine Ausführungen ist in Anlehnung an Jürgen Habermas, dass eine demokratische Gesellschaft sich vom Zusammenleben her bestimmt. Folglich sollte Bildung sich auf den/die mündige/n BürgerIn beziehen. Aber was geschieht, wenn diese/r das Medium der politischen Öffentlichkeit verliert oder einfach nicht mehr nutzt? Und was soll getan werden, wenn dieser Öffentlichkeit die großen LehrerInnen abhandenkommen? Wesentlich für den Strukturwandel der Öffentlichkeit sind Oelkers zufolge die Neuen Medien – die mediale Öffentlichkeit sucht aber mehr nach Bestätigung als nach Ausgleich. Und: Partizipation im Netz setzt anonyme Meinungsbildung voraus und bringt daher die traditionelle Vorstellung der persönlich diskutierenden Öffentlichkeit in Verlegenheit. Schlusspunkt ist die zentrale Frage, was dieser Wandel der Medien für die öffentliche Bildung bedeutet und bewirkt. (Red.)

English Abstract

Is the relationship between education and the public sphere subject to structural transformation? Does public education that serves the purpose of coexistence in society still exist? These are just two of the questions addressed by Jürgen Oelkers in this article, which is based on a lecture given at the University of Lodz, Poland, in July 2016. Oelkers outlines not only how the great social movements developed as a “public sphere” of intellectuals came into being but also how the political public sphere has been transformed from the communication of the elite to mass democracy. His remarks are based on Habermas’s idea that a democratic society is determined by social coexistence. Consequently, education should relate to the responsible citizen. But what happens when he or she loses or simply no longer uses the classical medium of the political public sphere? And what should be done when the great teachers go missing from this public sphere? According to Oelkers, critical to the structural transformation of the public sphere are the new media—but the media-driven public sphere tends to seek confirmation rather than reconciliation. And participation on the Web presupposes anonymous opinion making and places the traditional idea of the public sphere with face-to-face discussions in a dilemma. The article concludes with the key question of what this transformation of the media signifies for the public sphere and what is being brought about. (Ed.)
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