Wie Hackathons zum Lernen genutzt werden können

22.11.2024, Text: Karin Lamprecht (geb. Kulmer), Redaktion/CONEDU
Nicht nur für Programmierer*innen: Bei Hackathons arbeiten Menschen im Team zusammen und entwickeln Lösungen für vorgegebene Problemstellungen. Das innovative Lernformat eignet sich auch für die Erwachsenenbildung.
Kollaborative Zusammenarbeit zweier Personen
Lebensnahe Probleme in einer begrenzten Zeit im Team lösen – das kann für Teilnehmer*innen eines Hackathons motivierend wirken.
Grafik: Undraw Lizenz, Katerina Limpitsouni, https://undraw.co

Der Begriff „Hackathon“ setzt sich aus dem englischen Begriff „to hack“ (deutsch: „tüfteln“) und „Marathon“ zusammen und beschreibt eine Veranstaltung, bei der Menschen in Teams kreative Lösungen für Probleme entwickeln. Idealerweise entstehen dabei funktionierende Prototypen oder Konzepte für eine bestimmte Fragestellung. Hackathons haben ihren Ursprung in der Softwareentwicklung, sind aber mittlerweile quer durch alle Themenbereiche beliebt.

Ein Hackathon zum Lernen – warum das eine gute Idee sein kann

Hackathons stellen eine Abwechslung zu traditionellen Kursformaten dar – sie ermöglichen selbstgesteuertes und experimentelles Lernen. Die Lernenden können dabei praktisch tätig werden und ihr Vorwissen aus unterschiedlichen Bereichen einbringen. Sie müssen sich auf eine Problemstellung konzentrieren und haben nur eine begrenzte Zeitspanne für die Lösung zur Verfügung – das kann motivierend wirken. So berichten Teilnehmende an Hackathons im Hochschulkontext von Inspiration, Energie oder gar einem „Flow-Zustand“, der diese Lernform für sie besonders interessant macht.

Wie ein Hackathon abläuft

Üblicherweise gibt es vorab einen Aufruf für Interessierte, Ideen zu einem bestimmten Themenschwerpunkt einzureichen. Die konkreten Fragestellungen an die Teams („Challenges“) können auch vom Organisationsteam definiert oder verfeinert werden. Eine gute Problemstellung sollte spezifisch sein, möglichst viele Kontextinformationen liefern und zum Thema des Hackathons passen.

Während des Hackathons arbeiten die Teilnehmer*innen („Hacker*innen“) in Projektteams an einer konkreten Challenge. Die Einteilung der Themen und Teams kann zum Beispiel bei der Anmeldung oder zu Beginn der Veranstaltung erfolgen. Unterstützt werden die Hacker*innen dabei von Mentor*innen mit fachlicher, struktureller oder methodischer Expertise – im Bildunskontext können das z.B. Kursleiter*innen oder Praktiker*innen aus dem jeweiligen Fachbereich sein.

Hackathons folgen üblicherweise einem straffen Zeitplan – beispielsweise als ein- oder zweitägige Veranstaltung in Präsenz, hybrid oder rein online. Intensive Arbeitsphasen wechseln sich dabei mit Pausen (ggf. mit Rahmenprogramm) und/oder Feedbackschleifen mit Mentor*innen ab. Am Ende stellen alle Teams ihre Lösungsvorschläge vor. Dabei können auch kreative Präsentationsmethoden wie z.B. „Elevator Pitches“ zum Einsatz kommen. Häufig erfolgt dann eine Abstimmung über die einzelnen Konzepte und ggf. eine Preisverleihung für die „beste“ Lösung.

Selbst einen Hackathon organisieren

Wer selbst einen Hackathon veranstalten möchte, sollte sich zunächst mit den nötigen organisatorischen Rahmenbedingungen beschäftigen. Bewährt hat sich dabei die Arbeit im Organisationsteam, das gemeinsam ein Schwerpunktthema festlegt und Termin sowie Ort (online, hybrid oder in Präsenz?) festlegt. Zentral ist auch die Frage nach der Zielgruppe: Wer soll an der Veranstaltung teilnehmen? Soll diese eine Bildungsveranstaltung begleiten oder offen ausgeschrieben werden?

Konkrete Hilfestellungen in Form einer praxisorientierten Anleitung für Organisator*innen bietet der Selbstlernkurs „How to Hackathon“ von Dora Kertesz, Stefanie Lietze, Sarah Edelsbrunner und Katharina Hohla-Sejkora auf iMooX. Speziell mit Online-Hackathons beschäftigt sich das Handbuch von Lavinia Hoesch und Carla von Hörsten (pdf).

Beispiele für Hackathons im Bildungsbereich:

 

Weitere Informationen:

Creative Commons License Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

Verwandte Artikel