Vorsitzwechsel im EB-Forum Oberösterreich

Schwerpunkt 2016: Integration

Iris Ratzenböck-Höllerl beschreibt die Arbeit des EB-Forum OÖ wie folgt: "Wichtig ist uns, dass wir einen Austausch zwischen den Bildungseinrichtungen schaffen, uns zu aktuellen Themen zusammentun und gemeinsame Angebote entwickeln". Ein Thema, das das EB-Forum OÖ 2016 stark beschäftigen werde, sei Integration. So wolle das Forum etwa den diesjährigen Weiterbildungstag im Herbst zum Thema "Werte" veranstalten. "Wir wollen im Rahmen des Weiterbildungstags gemeinsame Werte in das Zentrum setzen, anstatt - wie so oft - die Unterschiede zu betonen", erklärt Ratzenböck-Höllerl.

In den letzten Jahren haben die oberösterreichischen Erwachsenenbildungseinrichtungen bereits zahlreiche Angebote für MigrantInnen geschaffen. Für den Themenschwerpunkt 2016 denkt Ratzenböck-Höllerl auch an Angebote für die österreichische Mehrheitsgesellschaft. Diese sollten u.a. die bestehenden Ängste im Zusammenhang mit Flucht und Migrationsbewegungen thematisieren bzw. auffangen, so Ratzenböck-Höllerl.

Perspektive: Digitalisierung und Neue Medien

Auf die Frage, welche Herausforderungen der Erwachsenenbildung über die Integrationsthematik hinaus künftig begegnen werden, meint die neue Vorsitzende: "Soziale Medien, Neue Medien und Digitalisierung in der Bildung bieten eine große Chance, um auch bildungsferne bzw. -benachteiligte Menschen besser erreichen zu können. Diese sollten wir mehr nutzen". Daher möchte sie mittelfristig darauf fokussieren, mittels Technologie- und Medieneinsatz neue Formate zu entwickeln, um die Menschen besser zu erreichen.

Minikurse - ein Erfolgsprojekt
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde auch die Jahresstatistik 2015 des EB-Forum OÖ präsentiert. Positiv hervorzuheben sind laut einer Aussendung die Minikurse, deren Ziel es ist, den Bildungseinstieg zu erleichtern. 2015 wurden diese Minikurse laut Statistik gut angenommen: Über 3.400 TeilnehmerInnen in 370 Kursen zeigten sich mit dem Gebotenen zufrieden. Mit diesem Format konnten die Bildungsanbieter auch Personen über 50 Jahre für Weiterbildung gewinnen.

Demokratie auf Facebook (er)leben
Der 2-Jahres-Schwerpunkt "Demokratie (er)leben" erfährt laut Jahresstatistik des EB-Forum OÖ ebenfalls regen Zuspruch. Interessierte können und konnten sich zu rund 150 Veranstaltungen nicht nur in Broschüren, sondern auch über die Facebookseite des EB-Forum OÖ informieren und anmelden. Die Inhalte dieses Schwerpunkts erstrecken sich vom Neugestalten eigener Kleidung über Parlamentsfahrten und Genussworkshops rund um Schokolade und Kaffee bis zum Bildungsangeboten zur Förderung von Zivilcourage.

Integration benötigt Unterstützung
Das EB-Forum OÖ bereitet derzeit ein neues Projekt vor: "Integration und Erwachsenenbildung". Die Erwachsenenbildungseinrichtungen Oberösterreichs bieten bereits zahlreiche Bildungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund, etwa Basisbildungs- oder Deutschintegrationskurse an. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsthematik ist es wichtig, den Zugang zu diesen Bildungsangeboten zu erleichtern, daher plant das EB-Forum OÖ transparente Informationen auf seiner Website und einen Schwerpunkt zum Thema Integration im nächsten Arbeitsjahr.

Qualitätssiegel für Bibliotheken
Berichtet wurde darüber hinaus über eine Arbeitsgruppe, die einen Kriterienkatalog für das Bibliotheks-Gütesiegel der Erwachsenenbildung entwickelte und damit eine Basis für die Qualitätsprüfung der Oberösterreichischen Bibliotheken schuf.

Das Erwachsenenbildungsforum Oberösterreich

Das Erwachsenenbildungsforum Oberösterreich besteht seit dem 2. Dezember 1993. Es ist ein Zusammenschluss aus 15 Erwachsenenbildungseinrichtungen aus Oberösterreich. Kernziel des EB-Forums OÖ ist es, das Ansehen und die Bedeutung der Erwachsenenbildung in der Öffentlichkeit zu fördern sowie eine Gleichstellung mit dem öffentlichen Schulwesen, der Berufsausbildung und der universitären Bildung zu erreichen.

Der Vorsitz und das fünfköpfige Präsidium werden alle zwei Jahre neu gewählt. Den Vorstand des Forums bilden 24 VertreterInnen aus den 15 Mitgliedseinrichtungen.

Quelle: Presseaussendung des EB Forum Oberösterreich (red.bearb.u.ergänzt)