Technologien für das Lernen, die man kennen sollte
Wir stellen Ihnen hier einige nützliche digitale Tools für den Einsatz in eLearning und Blended Learning Szenarien vor, die sich in unserer Praxis bewährt haben.
Zusammentreffen im Netz
Es ist wesentlich einfacher geworden sich zu online treffen, auch simultan und über den schriftlichen Chat hinaus. Kostenfreie Skype-Meetings oder Google Hangouts kommen einem echten Treffen bereits nahe und bieten auch Möglichkeiten einer Beratung oder "Sprechstunde". Man sieht das Gegenüber live in online-Treffen oder Webinaren. Neben der verbreiteten Adobe Connect Technologie stehen mit edudip und GoToMeeting auch auch Alternativen zur Verfügung.
Mehr als Folien einsetzen
Eine Präsentation aus Powerpoint oder Prezi kann man nicht nur zeigen, sondern auch verfilmen und mit dem eigenen Audiokommentar hinterlegen. Inhalte können generell durch die Einbindung von Kurzvideos lebendiger vermittelt werden. Damit sinkt die oft beklagte Textlastigkeit. Eine Bildschirmpräsentation lässt sich auch am eigenen Rechner vorbereiten und aufzeichnen, so kann man sich im Live-Einsatz auf andere Dinge konzentrieren. Dieses Video des "Tutorial Center" erklärt am eigenen Beispiel, wie das mit gängiger Software geht.
Teilnehmende einbinden
Fragen oder Anliegen kann man vor oder während eines Treffens auf einer virtuellen Pinwand wie Padlet sammeln. Mit edupad werden Texte gemeinsam verfasst - Google Docs hat eine ähnliche Funktionalität. Bietet man neben Texten und Videos auch noch Links zu weiteren Ressourcen an, so hat man zentrale Inhalte schon vor einem Treffen vermittelt. Das persönliche Treffen steht dann für Austausch und Diskussion zur Verfügung: der "umgekehrte Kurs" (flipped classroom) findet statt.
Wer schließlich ein anonymes Kursfeedback gerne in den Worten der TeilnehmerInnen liest, verwendet vielleicht vor Ort ein Mini-Umfragetool wie Answergarden - und erhält eine Word Cloud, also eine Wortbildwolke mit gewichteten Ergebnissen als sichtbaren Output.
Seminardokumentation digital
Zum Dokumentieren von Flipcharts, Whiteboards und Pinnwänden erweist sich die kostenlose App Office Lens (Android, Apple) als hilfreich. Sie macht Fotos, entzerrt und beschneidet sie, sodass auch Aufnahmen mit schrägem Blickwinkel gleich gelingen.
Skripten, Handouts, gemeinsam erarbeitete Ergebnisse und Protokolle lassen sich mit Cloud-Diensten wie Dropbox oder Google Drive teilen. Wer dabei an eine breitere Community denkt und die eigene Präsentation auch gleich veröffentlichen will, nutzt beispielsweise Slideshare.
E-Learning Plattformen integrieren vielfältige Funktionen
Lernplattformen wie Moodle bieten eine vorgefertigte Umgebung für viele dieser Funktionen. In Österreich fördert das Bildungsministerium den Betrieb von Moodle und den Zugang für Bildungsanbieter gegen eine relativ geringe Gebühr. Chats, Foren, Wikis, Umfragen und viele andere Lernwerkzeuge sind bereits integriert.
Didaktik ? Tools
Die hier aufgeführten Tools bilden eine redaktionelle Auswahl und stellen das Thema längst nicht erschöpfend dar. Aber die Auswahl hat sich vielfach im Praxiseinsatz bewährt. Im nächsten Beitrag zu dieser Serie befassen wir uns mit den didaktischen Überlegungen, die den Einsatz der hier beschriebenen Tools begleiten oder ihm vorausgehen sollten.
Serie: Digitale Technologien und Ressourcen für die Erwachsenenbildung
In einer Serie von praxisnahen Beiträgen berichtet erwachsenenbildung.at über digitale Möglichkeiten für das Lernen und Lehren von und mit Erwachsenen. Enorme Chancen sind damit verbunden, was Öffnung, Kommunikation und Austausch, aber auch Arbeitserleichterung und Effizienz betrifft. Die Serie soll dazu ermutigen, die technischen Möglichkeiten zu erproben und sich diese letztlich (individuell und als Bildungssektor) anzueignen. Alle bisher erschienenen Beiträge der Serie finden Sie hier.
Verwandte Artikel
Online-Lectures: Bildungsmaterial für Basisbildung lizenzieren und teilen
Welche Lizenz wähle ich am besten für meine Bildungsmaterialien? Worauf muss ich achten, wenn ich Grafiken und Bilder dafür nutze? Welches Format eignet sich am besten? Ab 25. April gibt es Coffee-Lectures zu diesen Fragen.Präsentation: Beratungstool zur Reflexion von Gründungskompetenz für Frauen
Am 25. April findet die Online-Präsentation eines Beratungstools für angehende Unternehmerinnen statt, das aus dem Projekt „BERatung zur Gründung für AUfstrebende Frauen (BERGAUF)“ hervorgegangen ist.Matthias Fenkart ist Erwachsenenbildner 2024!
Mit einer Lehr- und Lernplattform für Gebärdensprache hat Matthias Fenkart den Staatspreis gewonnen. Im Gespräch erzählt er über digitale Chancen und Hürden für gehörlose Menschen.Digitale Revolution und was sie für die Demokratie bedeutet
Ein neuer MOOC beleuchtet die Auswirkungen der Digitalisierung auf demokratische Strukturen. Diverse Perspektiven ermutigen Teilnehmende zur kritischen Meinungsbildung.Krieg und Frieden in der Erwachsenenbildung: Noch bis 5. Mai einreichen
Die 53. Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at sucht Beiträge, die sich der Konfliktbearbeitung und Friedensbildung widmen.Nachlese zum Webinar: Das Beratungsgespräch in der Basisbildung
„Die Kunst, Nackten in die Tasche zu greifen“: Das Zitat des Psychiaters Ben Furmann eignet sich als prickelnde Metapher, die das Geschick der Lernprozessbegleiter/innen bei Beratungen in der Basisbildung am besten abbildet.