BFI eröffnet erstes Stapler-Fahrsicherheitszentrum in Österreich
Mit gezielter Aus- und Weiterbildung Unfälle vermeiden
Das BFI Steiermark schult pro Jahr mehr als 2.200 StaplerfahrerInnen. Es erfüllt sowohl die Qualitätsansprüche des Kooperationspartners als auch dessen Anforderungen an das Schulungsvolumen. Das Konzept mit der vertieften Ausbildung und einer Reihe von Weiterbildungsangeboten greift eine alte Forderung von Wirtschaft und AUVA auf: mehr Fahrsicherheit und weniger Arbeitsunfälle. Statistisch gesehen rangieren nämlich Stapler bei Arbeitsunfällen mit Gütertransportfahrzeugen ganz vorne. Spezielle Stapler-Fahrpraxistrainings verringern das Unfallrisiko signifikant und beugen Personen- wie Sachschäden vor. Gleichzeitig reduziert sich das Haftungsrisiko für Unternehmen.
Das BFI-Fahrsicherheitszentrum
Praxisbezogene Trainings erfordern eine entsprechende Infrastruktur. Deshalb ließ das BFI Steiermark auf dem Gelände seines Bildungszentrums Graz-Süd in der Paula-Wallisch-Straße eigens eine 500 Quadratmeter große und acht Meter hohe Trainingshalle errichten. Das Gebäude mit Parcours und Beladungsrampen sowie Seminarräumen ist bestens ausgestattet, die KursteilnehmerInnen finden Gegebenheiten vor wie in Unternehmen. Linde stellt Elektrostapler, Schubmaststapler sowie Elektrohochhubwagen mit moderner Zusatzausrüstung zur Verfügung.
Lernen wie am Arbeitsplatz
Spezielles Hightech-Ausbildungsequipment mit Videomessung und virtuellen Regalsystemen ermöglicht es, die Bedienung der Fahrzeuge ohne Gefährdung zu trainieren. Darauf aufbauend üben die TeilnehmerInnen mit Gütern wie Langrohren oder Flüssigkeiten und erlernen das Stapeln von Materialien in bis zu acht Meter hohen Hochregalen. Weitere Inhalte sind Wartung und Instandhaltung von Gabelstaplern sowie das Arbeiten mit unterschiedlichen Anbaugeräten.
Das Fahrpraxistraining im Detail
In den 20 Unterrichtseinheiten geht es primär um die Simulation innerbetrieblicher transportlogistischer Abläufe im Stationstraining:
- Ein- und Ausstapeln in mehreren Höhenbereichen (z. T. mit Schubmaststapler)
- unterschiedliche Fahrsituationen, z. B. Querverkehr, Regalgänge, Wendekreise, beengte Manipulationsflächen, Höhenbegrenzungen, Durchfahrten u. Ä.
- Be- und Entladen von Frachträumen über Rampen
- Fahren mit überbreiten Lasten/Langwaren (Einfädeln)
- dynamische Lasten (z. B. Flüssigkeiten)
- Rampen, Neigungen, Fahrbahnunebenheiten und Schwingungen
- Einsatz von Gabelverlängerungen
- Umgang mit deichselgeführten Flurförderfahrzeugen
- Wartungsaufgaben und Batteriewechsel
- Grundlagen der Ladungs- und Transportsicherung
- Überblick über Sondereinsätze von Staplern (z. B. Arbeitskorb)
- komplexe Parcours nach betrieblichen Anforderungen mit/ohne Zeitvorgaben
- richtiges Verhalten in Gefahrensituationen
Eine multimediale Theorieauffrischung ergänzt diese praktischen Übungen.
Nicht nur für StaplerfahrerInnen
Über die Staplerkurse hinaus bündelt das neue Fahrsicherheitszentrum ein umfassendes Schulungsangebot im Fachbereich Logistik/Transport/Verkehr. Andere gesetzlich geregelte Ausbildungen wie das Führen von Kranen oder die ebenfalls vom Gesetz vorgeschriebene Weiterbildung für BerufskraftfahrerInnen zählen genauso dazu wie verschiedene Qualifizierungen für Lager und Logistik, darunter ein Lehrgang zur Vorbereitung auf die außerordentliche Lehrabschlussprüfung in Betriebslogistik. Den Abschluss nachholen kann man auch im Lehrberuf BerufskraftfahrerIn (Schwerpunkt Güterbeförderung). Seminare in kundInnenfreundlichem Auftreten für LagerarbeiterInnen und ein Rücken-Spezial-Programm für MitarbeiterInnen in Transport und Logistik runden das Angebot ab.
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