Bildungsmobilität soll Diversität und Kollaboration fördern

22.05.2015, Text: Karin Kulmer (seit 05/2023: Karin Lamprecht), Redaktion/CONEDU
11.600 Personen waren im ersten Jahr von "Erasmus+" mobil. Bei der Jahrestagung wurden flexiblere Handhabung der Finanzen und Verbesserungen in der Abwicklung gewünscht.
OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Schedl
TeilnehmerInnen diskutierten über Bildungsmobilität
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Mit einer Zwischenbilanz über die bisher durchgeführten Mobilitätsprojekte sowie einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen beschäftigte sich die erste Erasmus+ Jahrestagung, die am 6. Mai im Rahmen der Europäischen Jugendwoche in Wien stattfand. In einem Keynote-Vortrag zog Erasmus+ Koordinator Giorgio Guazzugli Marini von der Europäischen Kommission eine positive Bilanz nach eineinhalb Jahren Erasmus+. Ergänzt wurde das Programm von einer Podiumsdiskussion und Workshops zu Themen wie „Mobilität und Qualitätssicherung“ oder „Chancengleichheit und Inklusion“.




Europäische Vielfalt produktiv nutzen

Wie sich unsere Welt in den nächsten 20 Jahren verändern wird und was das für Bildung und Mobilität bedeutet – dieser Frage ging Zukunftsforscher Georges T. Roos in seinem Vortrag nach. Er betonte, dass Bildungsmobilität Diversität und interkulturelle Kollaboration fördere. Die europäische Vielfalt produktiv zu nutzen sei eine wesentliche Voraussetzung, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken. Gegenseitiger Austausch, Verflechtung und das Lernen voneinander seien zentrale Punkte, die es im Rahmen der Bildungsmobilität zu fördern gelte – und zwar über die Grenzen Europas hinaus.

 

TeilnehmerInnen fordern mehr Flexibilität

In den thematischen Workshops erarbeiteten die TeilnehmerInnen Vorschläge zur Verbesserung des Erasmus+ Programms. Im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung des Programms wurden die Hauptanliegen – unter anderem mehr Flexibilität in der Finanzstruktur sowie verbesserte IT-Tools für die Abwicklung des Programms – als Empfehlung zusammengefasst und der Europäischen Kommission als Feedback übermittelt. Ziel sei es, das EU-Programm noch anwenderfreundlicher zu machen, so Ernst Gesslbauer, Leiter der Nationalagentur für Erasmus+ Bildung.

 

Über Erasmus+

Das europäische Programm für Bildung, Jugend und Sport hat die Lernmobilität von Einzelpersonen zum Ziel und soll zwischen 2014 und 2020 über vier Millionen Menschen erreichen. Europaweit stehen dafür 14,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Zu den Maßnahmen zählen etwa Berufspraktika für Lehrlinge im Ausland, europaweite Fortbildungskurse für PädagogInnen oder europaweite Freiwilligenprojekte und internationale Jugendbegegnungen. Im ersten Jahr förderte Erasmus+ über 350 Bildungsprojekte, 11.600 Personen jeden Alters nahmen eine Mobilitätsförderung in Anspruch.

 

Quelle: APA OTS/OeAD, red.bearb.

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