BFI-Bildungsstatistik 2014: Bildungsbeteiligung weiterhin steigend

15.04.2015, Text: Katharina Moser, BFI Österreich
Lebenslanges Lernen wird zunehmend Realität. Die Weiterbildungsquoten legten österreichweit zu, auch die BFIs verzeichneten hohe Zuwächse.
Teilnahmen an BFI-Kursen
Grafik: BFI Österreich
Schulungszahlen hoch wie nie
Zukunftsorientierung statt Krisenstimmung: 2014 waren die Österreicherinnen und Österreicher weiterbildungswilliger als je zuvor. Der von der Statistik Austria jährlich erhobene Strukturindikator "Lebenslanges Lernen" stieg in den letzten vier Jahren von 13,4% auf 14,2%. Das bedeutet, dass im Vorjahr durchschnittlich 14,2% der österreichischen Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren in den letzten vier Wochen vor den Befragungen an Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben. Zu Beginn der Erhebungen vor 20 Jahren waren es nur 7,7%. Auch an den Berufsförderungsinstituten (BFI) stiegen die Buchungszahlen auf einen neuen Rekordwert: 238.284 TeilnehmerInnen absolvierten 19.670 Bildungsveranstaltungen mit insgesamt über 2,5 Mio Unterrichtseinheiten. 102.710 Personen besuchten vom Arbeitsmarktservice (AMS) finanzierte Aus- und Weiterbildungen, weitere 135.574 wählten ihren Kurs aus dem breiten Angebot an frei finanzierten Kursen.

 

Gute Auslastung durch Tages- und Abendkurse
Das BFI konnte 2014 sowohl im öffentlich finanzierten als auch im frei finanzierten Kursbereich Zuwächse verzeichnen. Das Wachstum betrug bei den Arbeitsmarktschulungen 2%, bei den Veranstaltungen aus dem Kursprogramm und den Firmentrainings sogar 9 % gegenüber dem Vorjahr. Die 2,56 Mio. abgehaltenen Unterrichtseinheiten dokumentieren die tatsächliche Betriebsleistung und bedeuten den mit Abstand höchsten Wert unter allen privaten Bildungseinrichtungen in Österreich. "Mit den AMS-Schulungen und neuen Angeboten tagsüber sowie mit dem bewährten und ständig wachsenden Kursprogramm am Abend können wir unsere Bildungszentren voll auslasten und sehr effizient führen", erklärt BFI-Geschäftsführer Michael Sturm die Hintergründe für die eindrucksvollen Zahlen. "Dass die Qualität unter dem Vollbetrieb nicht leiden muss, belegen die hohen Zufriedenheitswerte unserer KundInnen und die hervorragenden Prüfungsergebnisse und Arbeitsmarkterfolge."

 

Zweiter Bildungsweg bleibt wichtigster Fachbereich am BFI
20% der Teilnahmen und 15% der Unterrichtseinheiten entfielen auf den zweiten Bildungsweg. Insgesamt 47.600 Personen absolvierten am BFI Vorbereitungskurse für den Pflichtschulabschluss, die Berufsreifeprüfung (BRP), die Lehre mit Matura oder eine außerordentliche Lehrabschlussprüfung. Mit 51% Frauen und 49% Männern entsprach die Geschlechterverteilung fast genau jener in der Gesamtbevölkerung. Im Wintersemester 2014/15 bereiteten sich an den BFIs über 9.000 KursteilnehmerInnen in rund 850 Kursen auf die Berufsreifeprüfung vor, 46% davon waren Lehrlinge im Programm "Lehre mit Matura". Aus einer aktuellen Studie des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung (öibf) zur BRP in Österreich geht hervor, dass das BFI seine langjährige Marktführerschaft behaupten konnte: 2014 betrug sein Marktanteil 49%, gefolgt vom WIFI mit 35%. Die Volkshochschulen hielten bei 12%, die restlichen 4% entfielen auf verschiedene weitere Anbieter. Die BFIs engagierten sich auch in der Basisbildung und beim Nachholen grundlegender schulischer Abschlüsse: Im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung führten die Berufsförderungsinstitute 113 Alphabetisierungskurse und 30 Vorbereitungslehrgänge für den Pflichtschulabschluss durch.

 

Größtes Plus bei Sprachkursen, EDV/IT und Technik/Ökologie/Sicherheit
Im Jahr 2014 absolvierten 36.278 TeilnehmerInnen insgesamt 230.761 Unterrichtseinheiten in 3.573 Sprachkursen für 31 Sprachen. Damit ist das BFI eine der größten Sprachschulen Österreichs. Der Sprachensektor blieb mit 18% aller Lehrveranstaltungen und 15% der Teilnahmen auch einer der stärksten Fachbereiche. Die Anzahl der TeilnehmerInnen stieg gegenüber 2013 um 11%, die Anzahl der Kurse um 9%. An den BFIs sind Sprachkurse keine Frauendomäne: 44% der TeilnehmerInnen waren Männer. Die Schulungszahlen auf dem Gebiet EDV/IT legten nach einigen Jahren der Stagnation wieder zu: Die Teilnahmen stiegen auf 17.900, die Unterrichtseinheiten auf fast 100.000 - ein Zuwachs von je sieben Prozentpunkten. Das Angebot umfasste neben Lehrgängen für Grafik, Foto/Video, Webdesign und Onlinemarketing, SAP-, Datenbank- und Office-Schulungen auch spezielle Einstiegskurse für technologiefernere Zielgruppen und sprach verstärkt Frauen an. Die Anzahl der weiblichen TeilnehmerInnen stieg um 12% während jene der Männer konstant blieb. Die technischen Schulungen, darunter besonders die Ausbildungen zu Ökologie- und UmwelttechnikerInnen und Sicherheitsfachleuten, erreichten um 12% mehr TeilnehmerInnen als im Jahr davor. Hier wuchs der Frauenanteil von 19% auf immerhin 21%.

Weitere Informationen

Verwandte Artikel