Bildungschancen der Zweiten Generation im europäischen Vergleich
Österreich: Geringere Teilnahme an höherer Bildung
Bei den höheren Bildungsabschlüssen hinkt Österreich dabei im internationalen Vergleich hinterher. Während in Frankreich 44 Prozent der Nachkommen türkischer MigrantInnen eine postsekundäre Bildungseinrichtung besuchen oder über einen entsprechenden Bildungsabschluss verfügen, sind es in Österreich nur etwa 19 Prozent. Der Anteil von Angehörigen der Zweiten Generation, die höchstens über einen Pflichtschulabschluss verfügen, ist hierzulande mit 25 Prozent wesentlich größer als in anderen europäischen Ländern.
Institutionelle Strukturen als Einflussfaktor
Anliegen des Ländervergleichs war auch, mögliche Ursachen für Bildungsunterschiede zu erforschen. Oft werden fehlende Bildungserfolge mit dem sozialen oder kulturellen Hintergrund der zugewanderten Familien erklärt. Die Ergebnisse des Ländervergleichs lassen allerdings darauf schließen, dass institutionelle Strukturen Bildungschancen ebenfalls wesentlich beeinflussen.
Gerade in Ländern mit umfangreichem Angebot an frühkindlicher Betreuung, ganztätigen Schulformen und später Differenzierung zwischen Schultypen nehmen Angehörige der Zweiten Generation öfter an höherer Bildung teil als anderswo. Damit steigen auch ihre Chancen auf Erwerbsbeteiligung und beruflichen Erfolg.
Trendreport Arbeit, Bildung, Soziales
Der Trendreport Arbeit, Bildung, Soziales bietet Informationen aus Datenbanken und europäischen Vergleichsstudien und bereitet diese in Beiträgen auf. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wo Österreich im europäischen Vergleich liegt. Die aktuelle Ausgabe 2/2014 beschäftigt sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der EU, der Positionierung Österreichs im europäischen Vergleich von Arbeitszeiten sowie den Bildungschancen von Angehörigen der Zweiten Generation.
- Trendreport 2/2014
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