Über 50.000 Bildungsberatungskontakte im Vorjahr

12.09.2014, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
ÖsterreicherInnen holen sich Rat für Bildung persönlich und telefonisch, aber noch kaum online.
Foto: (C) iStockphoto.com/Damir Karan
Monitoringdaten der Bildungsberatung in Österreich veröffentlicht
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2013 gab es im Rahmen der Initiative "Bildungsberatung Österreich" insgesamt knapp 53.500 Beratungskontakte, der Großteil davon (ca. 38%) erfolgte entweder im unmittelbaren Kontakt (Face to face) oder telefonisch (ca. 28%). Das geht aus einem Bericht hervor, den das Österreichische Institut für Berufsbildungsforschung (öibf) kürzlich auf Basis von Monitoringdaten der Beratungsstellen veröffentlichte. Fast jede zehnte Beratung wurde im Rahmen einer Messe in Anspruch genommen. Darüber hinaus erfolgte die Beratung via E-Mail bzw. Post (ca. 7%) oder in Gruppensettings (insgesamt ca. 17%) mit und ohne Individualkontakten. Noch sehr wenige Beratungskontakte fanden online statt, nämlich nur 0,05%. Mit der inzwischen verfügbaren Online-Bildungsberatung dürfte sich dies im heurigen Jahr aber deutlich ändern.

 

Vor allem Frauen und ArbeitnehmerInnen nehmen Bildungsberatung in Anspruch
Wer nimmt Bildungsberatung in Anspruch? Zwei von drei KlientInnen im Vorjahr waren weiblich. Vorwiegend hatten die Beratenen die Pflichschule (23,8%) oder eine Lehre (ca. 25%) als höchsten Bildungsabschluss. Über 45% der Beratenen waren zum Zeitpunkt der Beratung unselbstständige ArbeitnehmerInnen, 22,4% arbeitslos. Der Rest entfällt auf Nichterwerbstätige, Nichterwerbstätige in Ausbildung, Selbstständige und Langzeitarbeitslose.

Viele sehr kurze, aber auch viele lange Beratungskontakte
Die Beratungskontakte wurden auch hinsichtlich ihrer Dauer dokumentiert. 40% der Beratungen dauern gerade einmal bis zu einer viertel Stunde, ein etwas größerer Anteil von 44% benötigte eine halbe Stunde oder mehr.

Top-Themen: finanzielle und beruflich relevante Themen
Die Anliegen der KundInnen und KlientInnen drehen sich um Förderungen (ca. 36%), Berufe und Arbeitsmarkt (ca. 24%), berufliche Weiterbildung und berufliche Orientierung (jeweils ca. 21%) und  sowie das Nachholen von Bildungsabschlüssen (ca. 17%). Um die ebenfalls angebotene Beratung für Fragen des Lernens, den Wiedereinstieg, allgemeine und politische Weiterbildung und Deutsch als Fremdsprache ging es in den Beratungsgesprächen hingegen nur wenig.

Initiative "Bildungsberatung Österreich"
Seit 2011 gibt es acht projektfinanzierte Landesnetzwerke für Bildungsberatung mit jeweils mehreren Beratungseinrichtungen. Diese sind in der Initiative "Bildungsberatung Österreich" zu einem bundesweiten Netzwerk zusammengefasst (derzeit noch ausgenommen: Bildungsberatung Burgenland). Im Rahmen der Initiative „Bildungsberatung Österreich“ bzw. der „Bildungsberatung Burgenland“ dokumentieren über 40 Einrichtungen ihre Beratungskontakte. Sie machen dabei Angaben zu den Ratsuchenden (Geschlecht, Alter, Erwerbsstatus u.a.) und zur Beratungsleistung (Datum, Dauer, Ort, Beratungsart, Thema u.a.). Das öibf führt diese Daten in einem Metadokumentationssystem zusammen, um Quartals- und Jahresauswertungen zu erstellen.

In Kürze: Themendossier zu Bildungsberatung
Bildungsberatung ist in den letzten Jahren - wie die vorliegende Veröffentlichung zeigt - ein sehr großes Berufsfeld von ErwachsenenbildnerInnen geworden. Rudolf Götz, Franziska Haydn und Magdalena Tauber von ÖSB Consulting haben ein Themendossier erstellt, in dem sie dieses komplexe Feld im Überblick beschreiben. Es wird in Kürze in der Rubrik Themen auf dieser Website veröffentlicht werden. Die AbonnentInnen des Newsletters von erwachsenenbildung.at erfahren über die Veröffentlichung, sobald da Dossier online ist.

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