Über 50.000 Bildungsberatungskontakte im Vorjahr
Vor allem Frauen und ArbeitnehmerInnen nehmen Bildungsberatung in Anspruch
Wer nimmt Bildungsberatung in Anspruch? Zwei von drei KlientInnen im Vorjahr waren weiblich. Vorwiegend hatten die Beratenen die Pflichschule (23,8%) oder eine Lehre (ca. 25%) als höchsten Bildungsabschluss. Über 45% der Beratenen waren zum Zeitpunkt der Beratung unselbstständige ArbeitnehmerInnen, 22,4% arbeitslos. Der Rest entfällt auf Nichterwerbstätige, Nichterwerbstätige in Ausbildung, Selbstständige und Langzeitarbeitslose.
Viele sehr kurze, aber auch viele lange Beratungskontakte
Die Beratungskontakte wurden auch hinsichtlich ihrer Dauer dokumentiert. 40% der Beratungen dauern gerade einmal bis zu einer viertel Stunde, ein etwas größerer Anteil von 44% benötigte eine halbe Stunde oder mehr.
Top-Themen: finanzielle und beruflich relevante Themen
Die Anliegen der KundInnen und KlientInnen drehen sich um Förderungen (ca. 36%), Berufe und Arbeitsmarkt (ca. 24%), berufliche Weiterbildung und berufliche Orientierung (jeweils ca. 21%) und sowie das Nachholen von Bildungsabschlüssen (ca. 17%). Um die ebenfalls angebotene Beratung für Fragen des Lernens, den Wiedereinstieg, allgemeine und politische Weiterbildung und Deutsch als Fremdsprache ging es in den Beratungsgesprächen hingegen nur wenig.
Initiative "Bildungsberatung Österreich"
Seit 2011 gibt es acht projektfinanzierte Landesnetzwerke für Bildungsberatung mit jeweils mehreren Beratungseinrichtungen. Diese sind in der Initiative "Bildungsberatung Österreich" zu einem bundesweiten Netzwerk zusammengefasst (derzeit noch ausgenommen: Bildungsberatung Burgenland). Im Rahmen der Initiative „Bildungsberatung Österreich“ bzw. der „Bildungsberatung Burgenland“ dokumentieren über 40 Einrichtungen ihre Beratungskontakte. Sie machen dabei Angaben zu den Ratsuchenden (Geschlecht, Alter, Erwerbsstatus u.a.) und zur Beratungsleistung (Datum, Dauer, Ort, Beratungsart, Thema u.a.). Das öibf führt diese Daten in einem Metadokumentationssystem zusammen, um Quartals- und Jahresauswertungen zu erstellen.
In Kürze: Themendossier zu Bildungsberatung
Bildungsberatung ist in den letzten Jahren - wie die vorliegende Veröffentlichung zeigt - ein sehr großes Berufsfeld von ErwachsenenbildnerInnen geworden. Rudolf Götz, Franziska Haydn und Magdalena Tauber von ÖSB Consulting haben ein Themendossier erstellt, in dem sie dieses komplexe Feld im Überblick beschreiben. Es wird in Kürze in der Rubrik Themen auf dieser Website veröffentlicht werden. Die AbonnentInnen des Newsletters von erwachsenenbildung.at erfahren über die Veröffentlichung, sobald da Dossier online ist.
Verwandte Artikel
Bildungsinteressierte für ihre Kompetenzen sensibilisieren
Auf erwachsenenbildung.at finden Ratsuchende Tipps und Ideen, um sich mit eigenen Stärken und Interessen auseinanderzusetzen und passende Beratungsangebote zu finden.Nachlese zum Webinar: Das Beratungsgespräch in der Basisbildung
„Die Kunst, Nackten in die Tasche zu greifen“: Das Zitat des Psychiaters Ben Furmann eignet sich als prickelnde Metapher, die das Geschick der Lernprozessbegleiter/innen bei Beratungen in der Basisbildung am besten abbildet.Bildungs- und Berufsberatung bei der Bildungsmesse BeSt³ in Wien
Vom 7. bis 10. März 2024 können sich Interessierte kostenlos bei der BeSt³ beraten lassen. Für Erwachsenenbildende gibt es Beratungsangebote zu Weiterbildung und Zertifizierung.Die Bildungsberatung in Wien feiert ihr 15-jähriges Jubiläum
Ursprünglich als Pilotprojekt gestartet, entwickelte sich die Bildungsberatung in Wien zum etablierten Beratungsnetzwerk kostenfreier und anbieterneutraler Bildungsberatung.Neue HBV-Ausgabe zu Beratung in Hochschule und Erwachsenenbildung
Um Praxisbeispiele, Herausforderungen und Spannungsfelder in der Bildungsberatung geht es in den Hessischen Blättern für Volksbildung (HBV).Kooperationen in der Weiterbildung: Neue Ausgabe der Education Permanente
Die Schweizerische Zeitschrift für Weiterbildung nimmt Strategien und Gelingensbedingungen von Kooperationen in den Blick.