Volkshochschulen: Tief betroffen vom Ableben Barbara Prammers

05.08.2014, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Barbara Prammer hat als Präsidentin des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen dessen Arbeit sehr unterstützt.
B. Prammer bei der Verleihung der Ludo-Hartmann-Preise (März 2014)
Foto: (C) Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles KG/J. Godany
Bei den Volkshochschulen herrscht große Betroffenheit über das Ableben von Barbara Prammer. Sie war seit März 2007 Präsidentin des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen. Von der Bedeutung der Erwachsenenbildung und der Volkshochschulen und wie wichtig diese sowohl für den einzelnen Menschen als auch für die Gesellschaft sind, war sie zutiefst überzeugt. Ihrer Aufgabe als Präsidentin hat sie sich immer voll und ganz sowie stets engagiert und noch bis wenige Tage vor ihrem Ableben gewidmet. Zuletzt hat sich Prammer besonders dafür eingesetzt, dass es zu keinen budgetären Kürzungen in der Erwachsenenbildung kommt.

 

Hinreichende Basisbildung als besonderes Anliegen

Bildung war für Barbara Prammer gleichbedeutend mit dem Ergreifen von Chancen und der Beteiligung am gesellschaftlichen Leben. Ein breites Angebot an Grundbildung und des Zweiten Bildungsweges war der VHS-Präsidentin daher ein besonderes Anliegen, denn ohne eine hinreichende Basisbildung können die Menschen nicht verstehen, was sich in der heutigen Gesellschaft tut und warum welche Entwicklungen stattfinden. Basisbildung, so Prammer bei der letzten Hauptversammlung des Verbandes im März 2013, ist eine "wichtige Säule zur sozialen Teilhabe und damit auch für das Funktionieren der Demokratie essenziell". Die Aufgabe von Volkshochschulen sah Barbara Prammer darin, den Menschen Orientierung zu geben und sie durch vielfältige Aktivitäten zu unterstützten, selbstbewusst, selbstbestimmt und solidarisch ihren Lebensweg zu gehen.

 

Politische Bildung für selbstständige und kritische BürgerInnen

Prammer hat sich für eine offene Form der staatsbürgerlichen und politischen Bildung eingesetzt, die keinesfalls belehrend sein darf, sondern die Menschen als aktive und kritische Bürgerinnen und Bürger versteht. In diesem Sinne schreibt Barbara Prammer in ihrem 2013 erschienen Buch "Wir sind Demokratie", dass die Demokratie "kritische, aktive BürgerInnen" erfordere, die bereit sind, "sich zu engagieren und einzubringen". Ihr Menschenbild "hat den selbstständig agierenden und mündigen Erwachsenen zum Mittelpunkt. Ein solches Menschenbild ist gerade für die Volkshochschulen konstituierend", stellt der Generalsekretär, Dr. Gerhard Bisovsky, fest.

 

Arbeit der Volkshochschulen sehr unterstützt und wertgeschätzt

Die international denkende Präsidentin Prammer hat auch die internationale Arbeit des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen sehr unterstützt. Sie trägt wesentlich dazu bei, dass wir unsere Bildung verbessern können und unsere Fortschritte in der Erwachsenenbildung anderen Ländern als Beispiele guter Praxis präsentieren können.

 

Barbara Prammer hat immer wieder betont, dass es dort, wo es um Gleichheit und Gerechtigkeit geht, noch viel zu tun gibt und die Ideale und Ziele der Volkshochschulen hier aktueller denn je sind. Barbara Prammers Beitrag zur Verbesserung der Gerechtigkeit in der Gesellschaft gilt auch für die Erwachsenenbildung, die sie immer mit allen Kräften unterstützt hat.

 

Stadtrat Dr. Michael Ludwig, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen: "Mit Barbara Prammer verlieren wir einen großartigen Menschen. Ihre Energie, ihre Offenheit und Toleranz wird uns weiterhin Richtschnur für die Arbeit der Volkshochschulen bleiben".


Quelle: Presseaussendung des Verbands Österreichischer Volkshochschulen, 4. August 2014

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