EU-Wahl: Wie Kandidat/Innen die Erwachsenenbildung sehen
Vielfältige Sichtweisen und keine Antworten aus Österreich
Auf die Fragen der EAEA geantwortet haben nur insgesamt elf KandidatInnen, und zwar aus Dänemark, Deutschland, Finnland und Schweden. Wahlwerbende VertreterInnen Österreichs fehlen leider gänzlich. Die Antworten sind sehr heterogen ausgefallen, sodass ein Vergleich der BewerberInnen nicht leicht fällt.
Einige KandidatInnen wie etwa Morten Messerschmidt und Ulla Tørnæs aus Dänemark sehen die Zuständigkeit für Bildungsfragen mehr in den Nationalstaaten als in der EU, was dem geltenden Subsidiaritätsprinzip entspricht.
Martin Schulz aus Deutschland und Marit Paulsen aus Schweden wollen verstärkt die Wahrnehmung und Validierung von non-formal und informell erworbenen Kompetenzen fördern. Ein Anliegen, dass seit rund 1,5 Jahren bereits hoch auf der Unionsagenda steht.
Tendenz: Zugang zur Bildung fördern
Dass Erwachsenenbildung wichtig ist, bleibt unbestritten. Die Finnin Sirpa Pietikäinen betont, sie würde einen EU-Gipfel veranstalten, der sich mit der Erhöhung des EU-Budgets und der nationalen Investitionen für Bildung und Forschung auseinandersetzt. So sollten auch für Bildungsferne mehr leistbare Angebote geschaffen werden.
Die Vorhaben weiterer Befragter drehen sich um bessere Zugangsmöglichkeiten zu lebenslangem Lernen für alle, die Stärkung der Rolle von Erwachsenenbildung in der EU-Bildungspolitik, die Förderung des Praxistransfers zwischen den Mitgliedstaaten und eine Forcierung der Projektförderung im Bildungsbereich.
Dennoch: Viele der vorliegenden Antworten, vor allem aber die geringe Beteiligung an diesem Aufruf lassen vermuten, dass Erwachsenenbildung nicht zu den Top-Themen zählt, mit denen sich die KandidatInnen für die EU-Wahl auseinandersetzen.
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