Fachtagung am bifeb: „Sinnpulse“ für die Bildungs- und Berufsberatung

21.05.2014, Text: Anna Head, bifeb
Ende April trafen sich rund 130 PraktikerInnen, ExpertInnen und WissenschafterInnen zur 3. von BMBF und bifeb) veranstalteten Fachtagung „Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung“.
Thema 2014: "Wirkung - Nutzen - Sinn" von Bildungs- und Berufsberatung
Foto (c) kunstbahr
Wirkung – Nutzen – Sinn
Die diesjährige Tagung beschäftigte sich mit Wirkung, Nutzen und Sinn von Bildungs- und Berufsberatung. Im bewährten Rhythmus von Plenarreferaten, Foren, Workshops und gemischten Miniplena wurden die unterschiedlichen Nutzendimensionen und Wirkungsebenen von Bildungsberatung diskutiert und die Frage sinnstiftender Beratung beleuchtet.

 

Beratung – Arbeit im „Zwischen“
In ihrem Eröffnungsreferat thematisierte Ruth Großmaß, Professorin für Ethik und Sozialphilosophie an der Alice Salomon Hochschule Berlin, die gesellschaftliche Funktion von Beratung. Ausgehend von einer Bestimmung von Beratung als einer Arbeit im „Zwischen“ ? zwischen gesellschaftlichen Funktionsbereichen wie Bildung/Arbeitsmarkt und den Individuen ? diskutierte sie die soziale und politische Verortung von Beratung.

 

Nutzen- und sinnstiftende Beratung
Komplementär dazu stellte Rolf Kuhn, Arbeits- und Organisationspsychologe sowie Ausbildner und Berater in der Schweiz, den individuellen Nutzen und Sinn von Beratung in den Fokus seines Referates. Über das Beleuchten der beiden Begriffe, ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ging er der Frage nach, wie wir Beratungen gestalten können, damit sie als nützlich und sinnvoll erlebt werden.

 

Impulse für sinnstiftende Wirkungsanalysen
Mit dem Bedeutungsgewinn der Bildungs- und Berufsberatung hat auch die Beschäftigung mit Wirkungsanalysen zugenommen. Aber wie und wann werden Wirkungen gemessen? Und wer bestimmt darüber, welcher Nutzen wichtig(er) ist? Bernd Käpplinger, Juniorprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin, plädierte für eine Vielfalt im Nutzenverständnis und der methodischen Zugänge und trat für einen intensiven Diskurs zwischen Politik, Praxis und Wissenschaft ein.

 

Von der Arbeit in Gruppen bis zur Kunst in der Beratung
Es gab vier Foren mit interessanten und teilweise kontroversiellen Inputs, die vor allem die Rollen und Funktionen von Bildungsberatung beleuchteten. In sechs Workshops konnten Methoden und Ansätze kennengelernt und reflektiert werden – vom Einsatz von Kunst in der Beratung über Methodensets zur Drop Out-Prävention, bis hin zu Möglichkeiten und Grenzen von Beratung in Gruppen.

 

Die OrganisatorInnen der Tagung freuen sich über eine gelungene Veranstaltung, die einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über Bildungs- und Berufsberatung leistet. Auch die Rückmeldungen der TagungsteilnehmerInnen und ReferentInnen bestätigen die Bedeutung einer „strukturierten Begegnung mit den unterschiedlichen Konzepten und den Menschen, die sie vertreten“ in einer „Atmosphäre, in der der Austausch und das Denken leicht fallen“.

 

Die nächste Tagung „Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung“ findet von 28.-29. April 2016 statt.

 

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