Computerkenntnisse von Österreicher/-innen untersucht
Kluft zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlichen Kenntnissen
60% der Befragten gaben an, dass ihre Computerkenntnisse im Allgemeinen "sehr gut" oder "gut" sind. Beim Test schnitten im Gegensatz dazu aber 61% "schlecht" bis "sehr schlecht" ab. Dem mag man entgegen halten, dass subjektive Urteile auf anderen Grundlagen basieren als objektivierte Tests. So könnte ein "sehr gut" im persönlichen Urteil etwa bedeuten, dass die Fähigkeiten den eigenen Anforderungen mehr als entsprechen - unabhängig von einer Leistungsmessung nach standardisierten Kriterien.
Ungeachtet dessen waren die Abweichungen im Teilbereich der Computer-Grundkenntnisse, also Fähigkeiten wie Dateiverwaltung, noch größer als beim Gesamturteil. Ebenso hoch, aber im Vergleich mit den anderen beiden Teilkompetenzen noch am geringsten, ist der Gap zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlichen Kompetenzen bei den Internet-Kenntnissen. Die geringsten Abweichungen und besten Testergebnisse gab es hinsichtlich des IT-Sicherheitswissens. Das erklärt die OCG durch die starke mediale Diskussion.
Gute Computerausstattung der Haushalte und hohe private Nutzungsintensität
Die durch den Test aufgezeigten mangelhaften Computerkenntnisse können laut OCG nicht auf eine mangelnde Verfügbarkeit von Computern zurückgeführt werden: 66% haben im privaten Haushalt Internet und Desktop-PC oder Notebook und ein weiteres mobiles Endgerät wie zum Beispiel Smartphone oder Tablet. 66% der Befragten haben W-LAN zu Hause, 39% mobilen Internetzugang, 32% fixen Breitband-Internetzugang und 22% einen anderen fixen Internetzugang. Die gute Ausstattung hängt sicher auch mit der hohen privaten Nutzungsintensität von Computern zusammen: Jede/r Vierte verbringt der Studie zufolge über drei Stunden pro Tag privat am Computer, bei weiteren 54% sind es immerhin ein bis drei Stunden. Zwei Drittel geben an, den Computer täglich privat zu nutzen.
Drei Viertel halten Computerkenntnisse beruflich für sehr wichtig
74% der Befragten halten Computerkenntnisse für wichtig im Beruf. Dieser Wert deckt sich schlüssig mit zwei weiteren Ergebnissen der Studie: 76% der Befragten arbeiten beruflich mit einem Computer oder einem Notebook. Und 65% der ÖsterreicherInnen verbringen mindestens 25% ihrer Arbeitszeit am Computer, 51% davon sogar mindestens die Hälfte der Arbeitszeit. Beruflich haben 72% einen Desktop-PC, 27% ein Notebook, 14% ein Smartphone und 4% einen Tablet-PC. Vor allem Männer und höher Gebildete arbeiten besonders oft mit mobilen Endgeräten.
Computer- und Internetnutzung: klassische Anwendungen dominieren
Wenn man sich ansieht, wofür der Computer genutzt wird, so dominieren die klassischen Anwendungen: E-Mails werden von fast allen genutzt, gefolgt von Dateiverwaltung. Sehr wichtig ist auch das Internet mit Online-Banking, Informationssuche, Online-Shopping, Social Media und der Nutzung multimedialer Inhalte im Internet. Zu den Top 10 zählen darüber hinaus Textverarbeitung (z.B. MS Word) und Arbeiten mit Tabellen (z.B. MS Excel).
Über die Studie
Im Jänner und Februar 2014 wurden 1.260 ÖsterreicherInnen im Alter von 15 bis 60 Jahren befragt, wie sie Computer nutzen und wie sie ihre diesbezüglichen Kenntnisse selbst einschätzen. Gleichzeitig wurde mit einer vergleichbaren Teil-Stichprobe von 494 Personen aus diesem Befragtenkreis detaillierte Online-Tests durchgeführt, die deren Computerkenntnisse in verschiedenen Bereichen objektiv evaluierten. Die Studie wurde von meinungsraum.at im Auftrag der Österreichischen Computer Gesellschaft OCG durchgefuhrt.
Österreichische Computer Gesellschaft OCG
Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) ist ein gemeinnütziger Verein mit mehr als 1.500 Mitgliedern aus den Bereichen Wissenschaft, IT-Anwendung, Lehre und Ausbildung sowie Unternehmen des IT-Bereichs und Einzelpersonen. Vereinsziel ist die Förderung der Informatik und IT unter Berücksichtigung ihrer Wechselwirkungen auf Mensch und Gesellschaft.
Quelle: Pressemitteilung der OCG, red. bearbeitet und ergänzt
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