Lernfeld Bildungsberatung

24.02.2014, Text: Bettina Novacek/Elke Lantschik, Netzwerk Bildungsberatung in Wien, Redaktion: Andreas Polsterer, Netzwerk Bildungsberatung - ÖSB
Wiener Fachkonferenz befasste sich Ende letzten Jahres mit den Lernprozessen, die im Rahmen der Bildungs- und Berufsberatung ablaufen.
Vortragende und OrganisatorInnen
Foto: Netzwerk Bildungsberatung in Wien
Nachhaltigkeit und Austausch

Die Fachkonferenz setzte in Inhalt und Ablauf den Fokus auf nachhaltiges Lernen, interaktiven Austausch und Vernetzung. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Ministerialrätin Regina Barth vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abteilung Erwachsenenbildung, Michael Ludwig, Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung und Vorsitzender der VHS Wien und Nicolette Wallmann, Direktorin der VHS Meidling und Gesamtprojektleiterin des Netzwerkes Bildungsberatung in Wien.

 

Ziele der Fachkonferenz

Ziel der Fachkonferenz war aufzuzeigen, welche Lernprozesse beim/bei der KundIn in einer Bildungsberatung stattfinden, wie der/die BeraterIn Lern-/Erkenntnisprozesse beim/bei der KundIn anstoßen/ermöglichen kann und wie der/die BeraterIn das Lernfeld gestalten kann, damit Lernprozesse entstehen und nachhaltig wirken.

 

Interaktive Impulse für die Bildungsberatung

Nach einem Einführungsvortrag von Horst Siebert wurden im Rahmen von parallelen Arbeitsgruppen von den LernbegleiterInnen Impulse gegeben, an und mit denen die TeilnehmerInnen lernen und einen Transfer für ihre praktische Arbeit schaffen konnten. In den Arbeitsgruppen wurde jeweils auf die vielfältigen Lernbedürfnisse der KundInnen der Bildungsberatung mit ihren individuellen Hintergründen und deren Bedeutung für das Lernen in, mit und durch eine Beratung eingegangen. Die Inhalte und Ergebnisse der Arbeitsgruppen können auf der Homepage der Bildungsberatung in Wien nachgelesen werden.

 

Faktoren der Lernfähigkeit

Als zentrale Faktoren der Lernfähigkeit werden die bisherige Lernbiografie, die Nützlichkeit des Lernens, eine grundlegende Neugierde und Freude am Lernen, Kommunikation, das Vorhandensein emotionaler Situationen und die Anschlussfähigkeit des Gelernten an bisheriges Wissen und vorhandene Erfahrungen gesehen. Die Anknüpfung an bestehende Erfahrungen, Erlebnisse, Interessen, Kompetenzen und Motive, die Sichtbarmachung formell und informell erworbener Fertigkeiten wie die Identifizierung biografischer Lernorte und Förderung individueller Bildungsanliegen stellen einen essenziellen Teil der Bildungs- und Berufsberatung dar.

 

Lernen als Entwicklungsprozess – Bildung im Lebenslauf

Beim Lernen wie generell in der Bildungs- und Berufsberatung ist immer die Persönlichkeit mit all ihren spezifischen Interessen, Motiven und Selbstkonzepten, Stärken und (unbeachteten) Kompetenzen, (Lern-)Bedürfnissen und Lernerfahrungen zu beachten. Nachhaltiges Lernen ist dabei ein längerfristiger Entwicklungsprozess („Bildung im Lebenslauf“).

 

In der Bildungs- und Berufsberatung stehen, wie in allen Lernkontexten, die Anregung und Evaluation von Lernaktivitäten, das Training von Lernkompetenzen, die Reflexion der Lernstile und die kognitive wie emotionale Verankerung der Lernerfolge im Vordergrund. Bildungs- und Berufsberatung stellt somit ein wichtiges Lernfeld sowohl für die KundInnen als auch die BeraterInnen dar.

Weitere Informationen:

 

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