OECD Studie: "Bildung auf einen Blick" 2013

12.08.2013, Text: Sarah Aldrian, Online-Redaktion
Der heurige Bildungsbericht geht besonders auf die Veränderungen der Bildungslandschaft angesichts der Finanzkrise ein.
Der Bericht der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) "Bildung auf einen Blick 2013" liefert relevante Informationen über den Stand der Bildung und den Zustand von Bildungssystemen auf der ganzen Welt. Er beinhaltet Daten über die Struktur, Finanzen und Leistungen der Bildungssysteme in mehr als 40 Ländern. Weiters gibt er Auskunft über die Auswirkungen von finanziellen Investitionen in Bildung. Auch Themen wie das Lernumfeld und die Organisation von Bildungseinrichtungen sowie Entwicklungen von Bildungsinstitutionen werden analysiert. Eine Besonderheit dieser Ausgabe ist die Analyse der Bildungssituation und die Veränderung der Bildungslandschaft unter Berücksichtigung der Finanzkrise. 


Teilnahme von Erwachsenen an tertiärer Weiterbildung 
Aus dem aktuellen OECD Bericht geht hervor, dass seit 2000 die Teilnahme an tertiärer Weiterbildung in den OECD-Ländern um 10 Prozentpunkte gestiegen ist. Im aktuellen OECD-Durchschnitt haben 33% der weiblichen Erwachsenen und 30% der männlichen Erwachsenen an tertiären Bildungsangeboten teilgenommen. Die Zahl der Erwachsenen Personen zwischen 25 und 64 Jahren, die eine sekundäre Bildungseinrichtung besuchten, ist ebenfalls gestiegen. Der OECD-Länderdurchschnitt liegt hier bei über 40%.  

Veränderung der Bildungslandschaft durch die Finanzkrise
Aus dem aktuellen Bericht der OECD geht hervor, dass sowohl Investitionen in Bildung als auch die Ausgaben für Auszubildende von der Krise betroffen sein könnten. In den Jahren 2005 bis 2010 stiegen die Ausgaben pro SchülerIn von primären und sekundären Bildungseinrichtungen um ca. 17 Prozentpunkte. Zwischen dem Jahr 2009 und dem Jahr 2010 fielen die Investionen in Bildung in 1/3 aller OECD-Länder wieder. Das sei eine Auswirkung der Finanzkrise, so die OECD.

 

Allgemein ist die Zahl jener Personen gestiegen, die sich weder in einem Ausbildungs- noch in einem Arbeitsverhältnis befinden. Das trifft im aktuellen OECD Durchschnitt für 16% der 15-25 jährigen und 20% der 25-29 Jährigen zu.

 

Laut der OECD zeichne sich Österreich durch seine berufsbildenden Schulen aus, die für weniger jugendliche Arbeitslose verantwortlich seien. Die OECD kritisiert jedoch die niedrige AkademikerInnenquote und die hohen LehrerInnenkosten. Der Bildungsstand der Bevölkerung in Österreich sei grundsätzlich hoch, doch die AkademikerInnenquote sei im Vergleich zu anderen Ländern relativ niedrig. Ein Studium und eine gute Berufsausbildung würden sich aber in wirtschaftlichen Krisenjahren besonders auszahlen, so die OECD. Nicht berücksichtigt wird bei diesen Zahlen allerdings, dass österreichische Bildungseinrichtungen wie Kollegs oder Werkmeisterschulen in anderen Ländern zum tertiären Bildungssektor zählen, was unter anderem Arthur Schneeberger in seinem Artikel zur Ausgabe 14 des Magazin erwachsenenbildung.at ausführte.

Bildungspolitische Arbeit der OECD
Die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) umfasst 30 Mitgliedsländer und hat ihren Sitz in Paris. Grundgedanke der Organisation ist die Politik zu unterstützen, um das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen der Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern. In ihrer bildungspolitischen Arbeit stehen vor allem die Förderung leistungsfähiger Bildungssysteme und der damit verbundene ökonomische Nutzen für Individuen und Gesellschaft im Vordergrund. Neben "Bildung auf einen Blick" zählt PISA zu den bekanntesten Arbeiten der OECD.

PIAAC: Studie zur Bildung von Erwachsenen - Ergebnisse ab Ende 2013
Im Rahmen des PIAAC (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) sammelt und analysiert die OECD Daten, um Regierungen Fakten zur Beurteilung, Überwachung und Analyse von Bildungsniveaus und Bildungsverteilungen unter der Erwachsenen Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Diese Analysen sollen zur optimalen Nutzung der Fähigkeiten von Erwachsenen unterstützend beitragen. Erkenntnisse aus dieser Umfrage in 33 Ländern werden PädagogInnen, PolitikerInnen und ÖkonomInnen zur Verfügung gestellt, die diese verwenden um die Entwicklung in Wirtschafts-, Sozial-, und Bildungspolitik hinsichtlich der (Weiter-)Bildung von Erwachsenen zielführend zu fördern. Für die Durchführung der Studie in Österreich ist Statistik Austria verantwortlich. Erste Ergebnisse aus der Studie sollen laut Statistik Austria Ende 2013 vorliegen.

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