Verlag bietet Fachliteratur zum kostenfreien Download an

10.04.2013, Text: Bianca Friesenbichler, Redaktion/CONEDU
Viele wissenschaftliche Publikationen und Dokumente zu Bildung, Beruf und Sozialforschung sind nunmehr frei nutzbar.
Der W. Bertelsmann Verlag (wbv) stellt seit kurzem Fachpublikationen seiner langjährigen Partner - wie etwa dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) - zur kostenlosen und freien Nutzung zur Verfügung. Nach einer ersten Freigabe von Publikationen auf dem Server des DIE im Vorjahr ist damit nun noch mehr Fachwissen frei im Netz verfügbar geworden. Damit wolle der wbv seinem Verständnis als Fachverlag und Mediendienstleister stärker Ausdruck verleihen: nämlich dafür sorgen, dass Inhalte in der Fachcommunity und darüber hinaus sichtbar gemacht werden, so Joachim Höper, Key Account Manager des wbv.


Zahlreiche Themen der Erwachsenenbildung unter den Publikationen

Die Open Access-Publikationen sind thematisch strukturiert. Der Bereich Erwachsenenbildung ist in 17 Themen unterteilt, darunter Methoden, Internationales, Bildungsberatung und Alphabetisierung sowie Grundbildung. Zu den drei Letztgenannten finden sich u.a. sehr aktuelle, 2011 und 2012 erschienene Publikationen im Angebot des wbv. Auch die vom DIE herausgegebene Zeitschriften "Report" und "DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung" finden sich schon ein bzw. zwei Jahre nach dem jeweiligen Erscheinungstermin unter den Open-Access-Publikationen.


Digitalisierung in mehreren Schritten

Nachdem seit 2007 sämtliche Neuerscheinungen und auch die Backlist als E-Books vorlagen, habe der wbv 2011 den Schwerpunkt der Digitalisierung auf die Entwicklung eines Fachzeitschriftenportals gesetzt, so Höper. Dieses bietet fast alle vom wbv publizierten Fachzeitschriften als Einzelartikel oder Gesamtausgaben in Form von ePapers an. Den nächsten Schritt hat der Verlag kürzlich mit der Open Access-Plattform gesetzt. Das nächste Vorhaben in Richtung Digitalisierung ist nun, ausgewählte Titel als Kombinationsangebote von Druckpublikation und E-Book zu publizieren. Mittel- und längerfristiges Ziel sei es, die technische Vernetzung noch weiter voranzutreiben, also noch stärker auf Open Access und Creative Commons Lizenzen zu setzen. Dies würde allerdings neue Finanzierungsmodelle erfordern, so Höper.


Beispiel: Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener

Die 2012 erschienene Abschlussdokumentation eines Förderschwerpunktes zur Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener (2007-2012) ist eines der aktuellsten Beispiele der Open Access-Publikationen. Sie präsentiert die wichtigsten Ergebnisse aus über 100 Einzelprojekten des Förderschwerpunktes. Publikationen wie diese sollen künftig verstärkt auch in Open Access vorliegen, erklärt Höper. "Im Bereich der Bildungsberichterstattung oder Projektberichte planen wir für die nahe Zukunft verstärkt ein Kombinationsangebot: Publikationen sollen weiterhin in Print, aber zusätzlich auch Open Access veröffentlicht werden." Höper zufolge bieten Print-Publikation durch die ISBN-Nummer große Verbreitungsmöglichkeiten und wären auch nach wie vor nachgefragt.


Werke nutzen, vervielfältigen und bearbeiten

Unter Open Access versteht man den kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderer Materialien im Internet. Alle haben die Erlaubnis, diese Medien kostenlos zu lesen, herunterzuladen, darüber hinaus aber auch zu vervielfältigen oder weiter zu bearbeiten. Seitens der Forschungsförderung in der EU gibt es große Bestrebungen in den nächsten Jahren immer mehr öffentlich geförderter Forschung für die NutzerInnen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Die Nutzung wird durch freie Lizenzen, wie etwa die meist verwendete "Creative Commons Lizenz" geregelt. So werden auch die Open Access-Publikationen des wbv unter diesen Lizenzbedingungen veröffentlicht.

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